Herzergreifend - aber auch vorhersehbar

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lumoje Avatar

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Nachdem mir die Leseprobe schon sehr gefallen hat, war ich gespannt, wie die Geschichte um Fern, Bailey und Ambrose weiter geht. Eigentlich war ich nach den ersten Seiten auf einen "11.-September-Roman" eingestellt, wurde jedoch angenehm überrascht, dass das nicht der Fall war.
Ich möchte nicht näher auf den Inhalt eingehen, nur so viel: es geht um Jugendliche in einer amerikanischen Kleinstadt, die sich im letzten Schuljahr entscheiden müssen, was sie einmal machen möchten und es geht um die Folgen dieser Entscheidungen. Typisch amerikanische Themen wie der Patriotismus, Kriegsfolgen, sehr frühe Schwangerschaft, Gewalt (in der Ehe) und Perspektivlosigkeit, Nächstenliebe und das Leben in der Kleinstadt, in der jeder jeden kennt, werden angesprochen. Und das alles mit gaaanz viel Gefühl.
Ich habe das Buch in 2 Tagen mit Hilfe jeder Menge Taschentücher verschlungen. Besonders witzig und auch nachdenklich stimmten die (viel zu wenigen) Textstellen, in denen Bailey eine Hauptrolle spielt. Bailey ist schwer krank an den Rollstuhl gefesselt und weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Doch gerade er verbreitet so viel Optimismus und Lebenslust, dass man einfach immer wieder vor sich hin grinsen muss.
Das Buch ist eine schöne Urlaubslektüre mit genügend Herz-Schmerz, Spannung und Witz. Das Ende ist zwar vorhersehbar und ab und zu nervt der amerikanisch Patriotismus, trotzdem ist es gut zu lesen, nicht zu tiefgründig und ich kann mir gut vorstellen, es ein zweites Mal zu lesen.