Wunderschöner Highschoolroman von Amy Harmon

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Wenn ich einleitend das Buch in wenigen Stichworten zusammenfassen müsste, würde ich sagen, es handelt vom Erwachsenwerden. Und davon, dass innere Schönheit mehr zählt als das Äußere.

Die beiden Hauptcharaktere sind Fern und Ambrose, die sich seit Kindertagen kennen, aber an der Highschool wenig direkte Berührungspunkte haben. Fern ist eine Außenseiterin. Die Pfarrerstochter hat rote Haare, ist klein, schmächtig und unscheinbar. Ambrose hingegen ist ein „Jock“: außergewöhnlich groß und stark, sehr gut aussehend und ein herausragender Ringer. Was ihn von den üblichen Charakteren nach diesem Strickmuster unterscheidet: er ist weder arrogant noch ein Frauenheld. Trotzdem übersieht er Fern, die seit Jahren in ihn verliebt ist.

Der wichtigste Nebencharakter ist Bailey. Es ist der Cousin und beste Freund von Fern. Er hat sein schweres Schicksal - eine Muskelerkrankung, die ihn dazu zwingt, im Rollstuhl zu sitzen – auf bewundernswerte Art und Weise angenommen und zeigt viel Humor.

Außerdem gibt es die besten Freunde und Ringerkollegen von Ambrose sowie Rita, eine klassische Highschoolschönheit, die trotzdem oder gerade deswegen mit Fern befreundet ist.

Das Schicksal all dieser Charaktere ist durch die gemeinsame Highschoolzeit miteinander verwoben und ausgelöst durch die Ereignisse des 11. September 2001 trifft Ambrose eine folgenschwere Entscheidung, die den weiteren Lebensweg aller Charaktere auf dramatische Art und Weise verändert.

Das Buch hat mich von Anfang sowohl durch seinen Inhalt als auch durch seinen Erzählstil gefesselt. Die Charaktere sind vielschichtig, liebenswert und selten klischeehaft gezeichnet. Vor allem die Geschichte von Bailey hat mich sehr berührt. An manchen Stellen hat mich das Buch an „Owen Meany“ von John Irving erinnert: das Ringen als zentraler Sport und eine Person mit Handicap, die zum Helden avanciert. Teilweise merkt man der Autorin eine gewisse Religiosität an, aber es wird nie missionarisch. Eine ganz klare Leseempfehlung!