Emotionale Liebesgeschichte mit kleineren Schwächen.

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Schon im Vorfeld habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, da es nach einer ganz besonderen, emotionalen Geschichte klang. Vor uns die Dämmerung erzählt die bewegende Geschichte von Em, die ihre Schwester schon früh aufgrund ihrer Lupus-Erkrankung verloren hat, doch als wäre das nicht genug, leidet sie selbst auch an dieser Krankheit. Und ausgerechnet die Person, ihre eigene Mutter, die ihr Kraft und Mut schenken sollte, bricht unter diesem Verlust und der Angst zusammen. Schon zu Beginn empfand ich Em als eine sehr starke Figur, die trotz all der Hürden eine wahnsinnige Stärke hat, die mich sehr beeindruckt hat. Auch die Dynamik zu ihrer Mutter fand ich sehr bewegend, fast hat man den Eindruck, dass die Rollen hier vertauscht sind und daher konnte ich ihren Entschluss zu ihrem Vater zu ziehen gut nachvollziehen und fand es beeindruckend, wie reflektiert ihr Handeln ist, denn sie geht nicht, weil sie glaubt, dass es das Beste für sie ist, sondern weil sie in erster Linie glaubt, dass es das Beste für ihre Mutter ist. Bisher hat Em nie groß jemanden an sich heran gelassen und daher auch keine großen Freundschaften geschlossen, doch Kaiden geht ihr unter die Haut. Ich muss allerdings gestehen, dass Kaiden nicht unbedingt mein Lieblings-Love-Interest war, denn viele seiner Sprüche waren mir dann doch etwas zu weit unter der Gürtellinie und auch alles rund um seinen Status an der Highschool war mir zu viel. Dadurch konnte ich auch die aufkommenden Gefühle zwischen Em und ihm nur bedingt nachvollziehen und nachempfinden, was tatsächlich sehr schade war, denn ich glaube, wenn ich die beiden zusammen mehr gefühlt hätte, hätte mich das Buch emotional deutlich mehr abholen können. So waren es vor allem die Szenen zwischen Em und ihren Eltern, ihrer Oma oder Cam, aber auch ihre Gedanken über das Leben und Lo generell, die mich bewegt haben. Insbesondere Cam hat mir so viel gegeben und ich habe sie und ihre liebenswerte Art schnell in mein Herz geschlossen und war umso glücklicher, dass auch Em ihr eine Chance gegeben hat! Es gab zwar auch einige schöne Momente zwischen Em und Kaiden, doch irgendwie waren sie doch immer von seiner sehr negativen Ausstrahlung überlagert. Anfangs hatte ich auch etwas Bedenken wegen des Stiefgeschwister-Themas, doch hier muss ich sagen, dass ich mich daran beim Lesen überhaupt nicht gestört habe, was zum Großteil daran liegt, dass sich Kaiden und Em auch wirklich erst zum Beginn des Buchs kennenlernen und nicht miteinander aufgewachsen sind, aber hier muss jeder selbst entscheiden, ob er das mag oder es lieber lässt. Die Handlung war an sich sehr bewegend und ich fand, dass Ems Erkrankung gut in die Geschichte eingebettet wurde und man ein gutes Bild von den Einschränkungen der Erkrankung erhalten hat. Generell mag ich es sehr, wenn auch solche Themen einen Platz in Büchern finden und man sieht, dass das Leben auch so verlaufen kann, hier also ein großes Kompliment! Was den Schreibstil angeht, bin ich tatsächlich noch etwas zwiegespalten, auf der einen Seite ließ sich das Buch wahnsinnig gut lesen und ich konnte auch alle Figuren gut greifen, allerdings wirkte Em auf mich deutlich jünger als sie war, wodurch ich beim Lesen häufig das Gefühl hatte eher einen Jugendroman zu lesen, was dann jedoch wieder nicht zu den spicy Szenen gepasst hat (die ich im Übrigen durchaus authentisch fand, die mir aber von der Wortwahl einfach etwas zu derb waren). Ich fand ihn auch nicht ganz so emotionsgeladen, wie ich erwartet hatte, was mich aber nicht gestört hat!

Fazit


Eine bewegende Geschichte, die mich emotional zwar nicht zu 100% gekriegt hat, die jedoch sehr viel Potenzial hat! Ich glaube, hier muss sich jeder selbst ein Bild machen, denn ob man die Geschichte fühlt oder nicht, ist glaube ich sehr subjektiv und ich kann sich euch nur ans Herz legen, weil sie einen wirklich guten Fokus setzt und auch ohne volles emotionales Involvement überzeugen kann!

Kategorie: Leseempfehlung