Man weiß nie wie stark man ist, bis stark sein die einzige Wahl ist, die man hat

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justm. Avatar

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"Vor uns die Dämmerung" könnte im Grunde einfach nur irgendein weiterer Young-Adult-Roman sein. Gut, die Protagonistin ist krank. Na und?! Das ist ja kein Grund, daß es besser oder schlechter ist, als andere. Und dennoch macht genau das dieses Buch so besonders.
Denn Autorin B. Celeste weiß wovon sie schreibt, hat sie doch, genau wie ihre Hauptfigur, Lupus; läßt sich davon aber nicht unterkriegen. Und das ist auch gut so. Anderenfalls hätte es diese Geschichte vielleicht nie gegeben.

Und das wäre wirklich schade gewesen, denn mich hat dieses Buch mehr mitgenommen, als ich zugeben möchte.
Ja, ich bin nahe am Wasser gebaut und vergieße des Öfteren beim Lesen die eine oder andere Träne, aber bei diesem Buch waren es mehr als nur ein paar. Wer also ähnlich gestrickt ist, sollte auf jeden Fall Taschentücher bereit halten.

Dabei geht es nicht mal nur darum, daß die Krankheit von Hauptfigur Emery immer im Vordergrund steht. Vielmehr ist der Versuch, daß sie versucht trotz allem ein ganz normales Leben zu führen, Thema. Mit allem was dazu gehört: Streß mit den Eltern, Schule, aber auch der ersten Liebe.
Und das zu erzählen, ohne mitleidig oder anstrengend zu werden, gelingt Celeste hervorragend. Ich war super schnell in der Geschichte und bin nur so durch die Seiten geflogen - selbst, als Tränen mir die Sicht verschleiert haben.

Alles in allem ein Buch über das Leben mit einer chronischen Krankheit, aber auch über den immerwährenden Kampf, Liebe, Familie, Selbstbestimmung und Trauer. Eines, das mitreißt, tief bewegt, Augen öffnen kann und kein Auge trocken läßt.