Unglaublich berührend!

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tabeasbookworld Avatar

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4,5⭐

Ein Buch, das mich sehr positiv überrascht hat, nachdem ich am Anfang ein paar Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte zu finden!

Der Schreibstil ist wirklich wunderschön. Er ist direkt, weshalb ich mich am Anfang nicht so schnell einfühlen konnte, doch als ich mich daran gewöhnt hatte, habe ich auch gemerkt, dass er sehr tiefgehend ist. Ich wurde emotional abgeholt und habe mich in die Situationen hineinprojizieren können, weil es so realistisch und nahbar war und weil nichts beschönigt wurde.

Und auch bei der Handlung wurde nichts beschönigt. Emery ist krank und das weiß sie auch. Sie zieht zu ihrem Vater und dort beginnt alles. Es gibt viele Hochs und Tiefs in ihrem Leben während sie dort ist. Sie muss sich an die neue Schule, diese Familie und vor allem an Kaiden gewöhnen. Ihr Stiefbruder, der ihr das Leben nicht gerade leicht macht. Doch als Leser merkt man, wie sich die Geschichte verändert. Man merkt wie dort plötzlich Vertrauen entsteht, wie sich Emery mit ihren neuen Lebensumständen abfindet, man merkt aber auch, dass es ihr nicht gut geht.
Die Geschichte ist emotional sehr ergreifend gewesen, weil man in sehr vielen Szenen einfach gelesen hat, was diese Krankheit mit einem machen kann und man hat so mitgefühlt und mitgefiebert, dass man plötzlich 100 Seiten weggelesen hat.
Die Geschichte hatte eine unglaubliche Sogwirkung, die Themen, die angesprochen wurden, sind unglaublich wichtig.
Es geht um Familie, Familienzusammenhalt, um Trauer und Trauerbewältigung, dass jeder anders damit umgeht. Es geht um die Freiheit etwas machen zu können, was einen glücklich macht, es geht um gegenseitiges Vertrauen und dass man dadurch eine Person findet, der man alles erzählen kann.
Es geht um eine unglaublich schwere Krankheit und gerade diese wurde so realistisch nah gebracht, dass ich es wirklich verstanden habe.
Es gab so viele Momente, die mich unglaublich glücklich gemacht haben, aber auch andere über die ich länger nachgedacht habe und bei denen ich Weinen musste, weil die Geschichte einfach so unheimlich echt und greifbar war.

Emery ist ein graues Mäuschen. Sie ist gerne alleine und sie stört es nicht, wenn sie mal nicht von Leuten umringt ist. Sie ist glücklich, wenn sie einen Film schaut, ein Buch liest oder zum Platz unter dem Ahornbaum geht, an dem sie sich ihrer Schwester nah fühlt.
Sie ist ruhig und introvertiert, dennoch auch so unglaublich stark und kämpferisch, denn sie will solange gegen diese Krankheit ankämpfen, bis sie erreicht hat, was sie sich vorgenommen hat und bis sie weiß, dass es okay ist loszulassen.

Kaiden ist eine sehr direkte Person, die nicht wirklich darauf achtet, was sie sagt und was die Worte mit einem anderen Menschen machen könnten. Dennoch lernt man ihn im Verlauf des Buches kennen und erkennt, dass er eigentlich sehr einfühlsam und warmherzig ist irgendwo tief in sich drin, dass es einfach nur ein Ereignis in seiner Vergangenheit gab, dass ihn hat Mauern bilden lassen. Mauern, die niemand anderen und schon gar keine Gefühle durchlassen.
Und dann kommt Emery und mit ihrer leisen, starken Art dringt sie zu ihm durch und er lernt wieder, was es heißt, zu fühlen und verletzlich zu sein.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mir sehr gut gefallen. Es war eher Slow Burn aber das hat sehr gut gepasst, weil die beiden sich am Anfang absolut nicht ausstehen konnten. Ihre Beziehung hat sich nur langsam verändert, sie haben sich einander geöffnet und gemerkt, dass sie gar nicht so verschieden sind.
Sie haben sich unter dem Ahornbaum getroffen, zusammen Filme geschaut und geredet, Zeit zusammen verbracht, wodurch sie sich immer näher gekommen sind.
Es war eine leichte, sanfte, unaufdringliche Liebe und genau deshalb und wegen der äußeren Umstände, die es nicht leicht gemacht haben, hat man es so gefühlt.

Insgesamt ein wahnsinnig berührendes und emotionales Buch, das mich sogar zum Weinen gebracht hat, weil ich mit dem Ende nicht gerechnet hatte!
Auch wenn es mich nicht von Anfang an catchen konnte, bin ich doch so froh, dass ich weiter gelesen habe.
Es ist eine Geschichte voller schwieriger Themen, die nicht allzu oft so gut ausgearbeitet in Büchern zu finden sind. Eine Geschichte, die so viele Wahrheiten in sich verbirgt und einen zum Nachdenken bringt. Eine Geschichte, die mitreißt, mich bewegt hat und an die ich noch ganz lange denken werde.
Emery und Kaiden haben sich auf die bestmögliche Weise in mein Herz geschlichen und daraus werden sie so schnell nicht mehr verschwinden!
Ganz große Empfehlung🥺