zieht einen sofort in den Bann

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julzpaperheart Avatar

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„Ich finde Bücher mit einem traurigen Ende am besten, denn sie lassen uns fühlen.“ (S. 32)

Wenn Emery in die Augen ihrer Mutter schaut, erinnert sie alles an den Tod ihrer Schwester Logan. Ihre Krankheit. Ihren Verlust. Daher zieht Em zu ihrem Vater und versucht einen Neustart. Aber egal, wohin sie geht: Logan bleibt immer bei ihr. Unter einem großen Ahornbaum, wo ihre Schwester begraben wurde, fühlt sie sich ihr besonders nah. Was Em nicht weiß: Auch ihr neuer Stiefbruder Kaiden sucht diesen Ort auf. Er ist wütend, abweisend und so unglaublich gutaussehend, dass Em an nichts anderes mehr denken kann. Als die beiden sich näherkommen, lernt Em Schicht für Schicht den wahren Kaiden kennen – und lieben. Aber was Kaiden nicht weiß: Em leidet an der gleichen Krankheit wie ihre Schwester…

Ich war sehr gespannt auf diese Geschichte. Der Schreibstil ist sehr schön, poetisch und ausdrucksvoll. Die Gefühle und Emotionen werden nachvollziehbar an den Leser herangetragen.

Emery ist ein sehr gebrochener Charakter. Ihre Vergangenheit, ihre Beziehung zu ihrer Mutter und ihre eigene Krankheit belasten sie enorm. Ich konnte sie so gut verstehen. Ihre Gedanken und Handlungen waren authentisch und nachvollziehbar. Ihre einzigartige, liebevolle und sympathische Art machten sie zu einem ganz besonderen Charakter. Ihre Gedanken und einige ihrer Aussagen waren herzzerreißend und sehr bewegend.

Mit Kaiden musste ich erstmal warm werden, doch trotz seiner kühlen und harten „Bad-Boy“ Fassade, konnte man schnell erahnen, dass sein Herz am rechten Fleck ist. Auch er hat sein eigenes Päckchen zu tragen und vermeidet es jemanden näher an sich heranzulassen. Seine Ängste und Sorgen bringen ihn dazu öfter mal irrational zu handeln.

Die Dynamik und die Gefühle zwischen den beiden waren greifbar, auch wenn ich den Spice zwischen den beiden etwas unpassend fand. Die Geschichte wäre meiner Meinung auch ohne diese Szenen wundervoll.

Diese Geschichte ist brutal ehrlich, herzergreifend und fesselnd. Ich konnte die Verzweiflung, Ungerechtigkeit und den Herzschmerz nachempfinden.

„Ich zweifle an vielen Dingen – an Gott, dem Jenseits, daran, was nach dem Tod kommt. Nicht weiterzuexistieren, macht mir Angst. Was ist, wenn wir unseren letzten Atemzug machen und dann alles vorbei ist? Was dann?“ (S. 199)

Ein Roman, der ganz unerwartet zu einem Highlight wurde!