Das erste Missverständnis

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annajo Avatar

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Chic heiratet 1950 seine Jugendliebe Diane. In der Leseprobe sind sie auf Hochzeitsreise und Diane hat schon 12 Stunden nicht mehr mit ihm gesprochen, da sie aus irgendeinem Grund sauer ist auf Chic. Stück für Stück wird auf den nächsten Seiten der Grund dafür aufgerollt.
Der Erzählstil ist an einigen Stellen nahezu skurril. Ein Beispiel dafür ist die "Hochzeitsnacht", bei der sich Dianes Vorlieben für Domina-Verhalten erstmals zeigen und Chic - entsprechend der Zeiten zu 1950 - sehr irritieren. Gleichzeitig steigert sich Chic in eine Obsession über die Frau seines Bruders und endet selbst in einer peinlichen Lage, da er glaubt, dass diese auf Gegenseitigkeit beruht. Dies ist das erste von vielen angekündigten Missverständnissen in dieser Familiengeschichte.
Andererseits erinnern die Beschreibungen der beiden Brüder manchmal an "Forrest Gump". Chic scheint selbst ein eher einfaches Gemüt zu sein und auch insgesamt eher einfach gestrickt zu sein. Sein Bruder Buddy ist bislang noch recht undurchsichtig, eine Schilderung lässt sogar eine wahnhafte Episode vermuten. Gleichzeitig klingt bereits an, dass die Brüder keine einfache Kindheit hatten.

Die Leseprobe kann die Neugier auf den weiteren Verlauf der Geschichte wecken, vor allem bei einem Klappentext, der eine Familiengeschichte verspricht, die sich über 50 Jahre spannen soll. Es wird aber auch deutlich, dass der Erzählstil etwas speziell ist und es bleibt abzuwarten, wie dieser auf insgesamt mehr als 400 Seiten dauerhaft wirkt und funktioniert.