Die Waldbeesers

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waldmeisterin Avatar

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Als erstes muss ich loswerden, wie gut mir das Tschechow-Zitat, das dem Roman vorangestellt ist, gefällt: "Jeder Idiot kann eine Krise meistern; es ist der Alltag, der uns zermürbt."
Die Geschichte selbst gefällt mir aber auch sehr gut: Der junge und unerfahrene Chic heiratet Diane, die angeblich ein heißer Feger sein soll, aber davon merkt Chic (leider) nichts. Auf der Hochzeitsfeier massiert ihm seine indische Schwägerin, die in der amerikanischen Kleinstadt auffällt wie ein bunter Hund, den Rücken. Womit sie ihm komplett den Kopf verdreht. Auch in den Flitterwochen -die sich zumindest anfangs so gar nicht so lesen lassen wie gewöhnliche Flitterwochen, schliesst sich doch Diane im Bad ein und Chic verbringt mal eben den Tag alleine-, geht ihm Lijy nicht aus dem Kopf. Dabei hat sich Chic doch einfach nur eine ganz normale Familie gewünscht, nachdem sein Vater Selbstmord begangen hat und seine Mutter am Tag seines Highschoolabschlusses mit ihrem neuen Lover nach Florida gezogen ist. Sein Bruder ist schon früher diesem tristen Familienleben entflohen: er hat die zwei Koffer mit seiner Münzsammlung gepackt und sich an den Strassenrand gestellt...
Nach dem Cover, das ich übrigens sehr ansprechend finde, habe ich mich auf eine Geschichte à la "Shotgun Lovesongs" von Nickolas Butler eingestellt und bin bisher nicht enttäuscht worden. Bin gespannt, wie es mit Chic und Buddy Waldbeeser, Diane von Schmidt und Lijy (man beachte die Namen *grins*) weitergeht...