Zwei Brüder

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regenprinz Avatar

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Ich war zunächst ein bisschen skeptisch, weil das Buch in der Ankündigung mit "Stoner" verglichen wird (mit dem ich mir schwergetan habe, das Buch fand ich über lange Strecken hinweg eher anstrengend als vergnüglich zu lesen). Aber die Erzählweise dieser Leseprobe hat trotz allem etwas "Leichtes", fand ich. Inhaltlich ist die Geschichte wie erwartet recht deprimierend - Chic, dessen Ehe mit Diane von Anfang an irgendwie verkehrt wirkt, seine Gefühle für Lijy, die indische Frau seines Bruders, die nicht erwidert werden, sein öder Job in der Konservenfabrik, die traurige Vergangenheit seiner Familie. Da ist einfach auf Anhieb wenig Positives in Chics Leben zu entdecken, stattdessen viel Niederdrückendes und Belastendes - der Selbstmord seines Vaters, die Oberflächlichkeit seiner Mutter, die Lügen seines Großvaters. Dazu kommt noch seine eigene Unsicherheit und Schüchternheit. Und Buddy, sein Bruder, ist ein Getriebener, ständig am Davonlaufen. Amerika in den 50-ern ist natürlich auch nicht ohne ...
Ich finde die Leseprobe wirklich gut geschrieben. Ob mir das Buch am Ende gefällt, wird vermutlich davon abhängen, ob die düstere Stimmung sich irgendwann - wenigstens ein bisschen - aufhellt.