Der Schnitt in der Malerei

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owenmeany Avatar

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Ein verschmitztes Spielchen treibt da der Altmeister der literarischen Metaform wieder mit seinen Lesern, indem er zwei Geschichten ineinander verschränkt. Fragt man sich auch immer wieder nach dem Sinn des Ganzen, so genießt man dennoch die Unterhaltung und den untergründigen Humor.

Der Verlauf der Handlungsstränge ist weniger wichtig als das Konstrukt und die stilistischen Finessen, die sich in geschliffenen Dialogen und vergnüglichen Wortspielen zeigen (zum Beispiel die Kombination von "Hals" und "umdrehen" in einem Satz). Dabei verkneift er sich keineswegs jede Menge ironischer Seitenhiebe, und es gelingen ihm richtige Kabinettstückchen wie die Kundenberatung bei der Bank.

In der Mitte des Buchs schürzt Haas geschickt den Knoten, als einer der Akteure der Verknüpfung gewahr wird. Das Tempo der hanebüchenen Story steigert sich zum Ende hin immer mehr, aber wenn auch die Mafia eine prägende Rolle spielt, kanm man das nicht als Krimi verkaufen.

Über dem Buch sehe ich die ganze Zeit das schmunzelnde Gesicht von Wolf Haas.