Die unendliche Geschichte!

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anna niesen Avatar

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Nicht von ungefähr lautet der Name des Protagonisten Escher, denn der Autor will uns schon zu Beginn auf den bedeutenden niederländischen Lithografen M. C. Escher hinweisen, mit seinen sich selbst zeichnenden Händen, den Treppen, die man zugleich hinauf und hinunter gehen kann, ohne jemals anzukommen und den in sich selbst verschlungenen unendlichen Möbiusbändern. Und genauso genial beginn auch die Geschichte über unseren Protagonisten Escher, der ein Buch liest über einen Mann im Gefängnis, der ein Buch liest über unseren Escher! Rasant nimmt dieses literarische Möbiusband Fahrt auf, geistreich, mit Witz und Verve geschrieben, merkt man dem Autor seine Schreibfreude an. Die Verquickung der Ebenen funktioniert hervorragend, das Buch liest sich spannend und vergnüglich zugleich, das Spiel mit den Worten und Zeiten gelingt spielerisch. Doch leider beginnt die Geschichte nach etwa zwei Dritteln des Buches zu ermüden. Manches wirkt denn doch zu konstruiert und der negative Höhepunkt ist erreicht, als der Autor in die älteste literarische Trickkiste greift und im übertragenen Sinn einen Deus Ex Machina herabsteigen lässt, um seinem Protagonisten eine gewaltige Summe zu verschaffen, um damit in Italien eine Geisel zu befreien. Der Rest des Buches zieht sich dahin, ist bemüht und vorhersehbar und man möchte eigentlich nur noch, dass das Buch bald endet. Was es dann auch tut. Und am etwas enttäuschenden Ende stellt man fest, dass der Autor eben leider doch nicht die Genialität eines M. C. Escher besitzt.