Herrlich!

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westeraccum Avatar

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Zuerst fällt bei diesem Buch das Cover auf. Es hat den Anschein als bewege es sich und man kann es nicht richtig fokussieren, Wackelkontakt im Gehirn... Passt aber gut zum Buch, dessen Inhalt auch nicht so richtig zu fokussieren ist.
Franz Escher ist Trauerredner und lebt allein mit vielen hundert Puzzles, als eines Tages eine Steckdose einen Wackelkontakt hat und von einem Elektriker repariert werden muss. Während der Mann arbeitet liest Escher ein Buch von einem Mitglied der Mafia, der auch Elektriker ist. Dummerweise stellt Escher aus Versehen den Strom an und der Elektriker stirbt. Was nun? In Rückblicken auf das Leben des Elektrikers liest dieser ein Buch, das von einem Trauerredner namens Franz Escher handelt.
Die Verschränkung der beiden Geschichten ohne jeglichen äußerlich sichtbaren Übergang ist eine hohe Kunst, die Haas perfekt beherrscht. Während man bei anderen Büchern oft Mühe hat der Geschichte zu folgen, wenn sie aus mehreren Perspektiven erzählt wird, gleitet man hier mühelos von einer Geschichte zur anderen und irgendwann merkt man, dass sich beide Geschichten nach und nach immer mehr annähern.
Dazu kommt noch eine gehörige Prise Humor und ein Quäntchen Philosophie. Was daraus entsteht ist ein perfekt unterhaltendes Buch , das nicht nur eine große Portion Lesevergnügen bietet, sondern auch die Gehirnzellen zu heftiger Tätigkeit anregt.