Impossible Ideas

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juma Avatar

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Zuletzt las ich „Eigentum“, seitdem habe ich mich riesig auf dieses neue Buch gefreut und es nun in kürzester Zeit verschlungen. Ein Wolf Haas, wie er im Buche steht, könnte man sagen.
In Anlehnung an die Impossible-Constructions-Schaffensperiode des begnadeten Grafikers M. C. Escher habe ich meine Überschrift gewählt. Ja, Wolf Haas hat unmögliche Ideen, was ja an sich schon doppeldeutig ist. Das neue Buch hat eine verwirrende, verwirrte Handlung und auch recht verwirrte Protagonisten, die sich im Unmöglichen suchen und versuchen.
Hauptperson Escher hat nichts mit dem erwähnten berühmten Grafiker zu tun, er trägt nun mal diesen Namen. Er ist professioneller Trauerredner, hat einige Macken und ein unersättliches Hobby: Puzzles, Glück bei den Frauen eher nicht. Der Klappentext verrät dem Leser zwar den Anfang, aber wie sich die Story um Escher, den Elektriker und die Mafia in einem Fort entwickelt, das ist schon echte Kleinkunst. Diese ineinander verschachtelten und verwobenen Szenen ähneln der Katze, die versucht sich in ihren Schwanz zu beißen, auch der Spruch „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“ kam mir bei der Lektüre in den Sinn. Ein fulminantes Feuerwerk auf nur 240 Seiten, am Ende dachte ich, das kann immer so weitergehen, es hätten auch achttausendeinhundertneunzig Seiten werden können.
Ich kann die Pointen der Pointen der Pointen … nicht erzählen, es würde die Freude und die Spannung stören, also empfehle ich das Buch jedem, der sich über absurdeste Gedanken vor Lachen ausschütten kann und will. Aber selbst vor ernsthaften Betrachtern wird das Werk Bestand haben, denn jede Satire hat auch einen tieferen Sinn.
Volle 5 Sterne