Familienbande

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buecherfan.wit Avatar

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In der Leseprobe aus Riika Pulkkinens Roman "Wahr" geht es um einen langen Abschied. Elsa, eine ehemals berühmte Psychologin, hat Krebs im Endstadium. Ihr Ehemann Martti, früher ein bekannter Maler, ihre Tochter Eleonoora, eine Ärztin und die erwachsenen Enkelinnen Anna und Maria bereiten sich auf ihren baldigen Tod vor. Anna und Maria haben sich bereit erklärt, den Großvater bei der Pflege der Sterbenden zu unterstützen. 

Die ersten drei Kapitel werden aus wechselnden Perspektiven erzählt: zunächst aus der Sicht des Ehemanns und Großvaters Martti, dann aus Eleonooras Perspektive, schließlich aus Annas Sicht. Zwei von ihnen haben quälende, schwer zu deutende Träume. Immer wieder schweifen die Gedanken der Angehörigen ab, betrachten in langen Rückblenden die Vergangenheit: die Jugend der Mutter, ihre eigene Kindheit. Die Leseprobe ist durchzogen von tiefer Traurigkeit und dem Bedauern darüber, dass die frühere Nähe nicht mehr da ist, dass sie sich gegenseitig nicht so trösten können, wie sie es sich wünschen. Es gibt auch eine Reihe von nicht näher erklärten Andeutungen, aber von Elsas über 40 Jahre gehütetem Geheimnis ist noch nicht die Rede.

Die Leseprobe verspricht eine melancholische Familiengschichte, die Aufdeckung eines Geheimnisses, und am Ende steht wahrscheinlich Elsas Tod. Es ist ein ernster Roman über Liebe und Tod, Verlust und Trauer und über die schwierigen Beziehungen innerhalb einer Familie.