„Wahr“ von Riikka Pulkkinen

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marionhh Avatar

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Elsa ist unheilbar an Krebs erkrankt und wird bald sterben. Dies möchte sie zu Hause im Kreis ihrer Familie tun. Die Familie, Ihr Mann, ihre Tochter mit Mann und deren Töchter, kümmern sich abwechselnd um sie und möchten sie auf Ihrem Weg begleiten und dabei Abschied nehmen und leisten dabei bereits Trauerarbeit.

Eine Leseprobe, die unter die Haut geht, das Thema an sich ist schon schwierig, das Buch ist starker Tobak. Eindringlich und detailliert werden die Gefühle der Protagonisten dargestellt, wobei sich jeweils auf eine Person konzentriert wird. Alles hochintelligente Menschen, Wissenschaftler und Künstler. Die Charaktere sind vielschichtig und teilweise widersprüchlich in ihren Gefühlen. Die Tochter versucht ihre Hilflosigkeit hinter Sachlichkeit und Disziplin zu verbergen und sehnt sich nach einer starken Schulter. Die Tochter Anna scheint ein zutiefst zerrissener Mensch zu sein. Was für eine Art Geschichte daraus entsteht, wird anhand der Leseprobe noch nicht klar, auch deutet sich (noch) kein Geheimnis an. Zunächst wird sehr einfühlsam beschrieben, wie die jeweiligen Familienmitglieder versuchen, mit der Diagnose zurecht zu kommen.

 

Eine eindringlich und gut geschriebene Geschichte, von der man sehr berührt wird. Anhand des Covers und der LP würde ich allerdings nicht auf die Idee kommen, dieses Buch kaufen zu wollen. Ich tat mich ein bisschen schwer mit dem Schreibstil und auch mit der Identifikation mit einer oder mehreren Protagonisten. Für laue Leseabende ist das sicher nichts, wer jedoch gerne etwas über eine solches Thema liest und sich für detailliert beschriebene, zerrissene Seelenzustände interessiert, ist hier genau richtig.