Nicht so ganz zufrieden

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yellowdog Avatar

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Wahr ist ein verhaltener Roman, mit Ruhe geschrieben. Die junge, finnische Autorin wählt eine fast altmodisch wirkende Langsamkeit im Erzählen. Daher ist das manchmal für den Leser auch eine Geduldsprobe, zumal das Thema Sterben auch kein leichter Stoff ist. Viele haben darüber geschrieben, die Autorin und ihre Buch müssen sich daran messen lassen.

Der Text ist durch seine Form, die den Leser emotional in der Tiefe anspricht, wirkungsvoll und erinnert mich in Passagen an den thematisch ähnlichen dänischen Film „Eine Familie“ von Pernille Fischer Christensen (falls den jemand zufälligerweise kennt), der eine vergleichbare Stimmung aufweist.

Durch den nahezu sicheren Krebstod von Elsa reagieren die Familienangehörigen ganz unterschiedlich. Das gilt für den Ehemann Martti wie für die Enkel. Besonders hervorgehoben werden aber die Emotionen von Anne und von Eleonoora.

Fazit: das Buch entzieht ja im Prinzip einer objektiven Kritik, zu behutsam geht die Autorin dabei vor, alles prätentiöse zu vermeiden. Aber mir persöhnlich ist der Roman über weite Strecken zu verhalten und ruhig. Deshalb kann ich zu meiner eigenen Überraschung und mit Bedauern nur 3 Sterne geben. Vielleicht hätte der Text als Novelle ohne die vielen Rückblicke in die 60ziger Jahre besser für mich funktioniert.