Poesie und Bilder

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brenda_wolf Avatar

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Marttis Ehefrau Elsa, mit der er seit über fünfzig Jahren verheiratet ist, ist unheilbar an Krebs erkrankt. Elsa möchte in Würde sterben und verlässt die Palliativstation um die letzten Tage zuhause im Kreise ihrer Lieben zu verbringen. Es bleibt nur noch wenig Zeit. Es beginnt ein schmerzliches Abschiednehmen der Familie. Bei einem Besuch findet Elsa Enkelin Anna im Schrank der Großmutter ein wunderschönes Kleid. Um dieses Kleid gibt es ein tief vergrabenes Familiengeheimnis. Angesichts des Todes spricht Elsa endlich aus was, sie vierzig Jahre lang in sich vergraben hat. Und Anna erfährt die Geschichte um Eeva, dem Kindermädchen ihrer Mutter Ella. Elsa war zu der Zeit als erfolgreiche Kinderpsychologin viel unterwegs und hatte wenig Zeit sich ihrer Tochter zu widmen. So kam Eeva ins Haus.

Riikka Pulkkinen versteht es dem Leser mitzunehmen, in sanften Tönen erzählt sie Elsas, Eevas und Marttis Geschichte, die sich mit den Geschichten von Ella und Anna zu überschneiden beginnt. Es gibt Parallelen. In diesem Roman geht es in erster Linie und Liebe und um die verschiedenen Arten der Liebe. Für Eeva endet die Liebe tragisch.

Ein wunderbares Buch, aber man muss schon etwas Geduld aufbringen und sich auf den Text und die Geschichte einlassen. Denn der Roman lebt nicht von actionreichen Handlungen, seine Stärken sind der großartige Stil, die Musikalität der Sprache, die mit leisen fast philospischen Tönen Bilder malt. Es steckt viel Poesie und in diesem Roman. Manche Sätze habe ich mir regelrecht auf der Zunge zergehen lassen. Die Protagonisten sind glaubwürdig dargestellt. Mich hat deren Schicksal berührt. Doch trotzdem kommt ein ABER, ich musste mich gelegentlich zu Weiterlesen zwingen. Ein bisschen mehr Tempo wäre schon nicht schlecht gewesen. Manches empfand ich als zu ausschweifend und dadurch ermüdend. Dennoch ein gelungener Debütroman.