Wahr von Riikka Pulkkinen

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**"Wahr" von Riikka Pulkkinen**
**Inhalt**
Elsa ist sehr krank und möchte ihren Lebensabend Zuhause verbringen. Ihre ganze Familie willigt ein, sich um sie zu kümmern. Ihre Familie besteht aus ihrem Mann Martti, einem Künstler und ihrer gemeinsamen Tochter Eleonoora. Mittlerweile ist "Ella" selbst schon erwachsen und hat Kinder: Maria und Anna.
Bei einem Besuch bei ihrer Oma entdeckt Anna ein altes Kleid im Schrank und dahinter steckt eine Geschichte, die Elsa beinahe vergessen hat. Im Angesicht dessen, dass sie bald sterben wird, erzählt sie Anna die Geschichte über Liebe, Verrat und Vertrauen -die ganze Wahrheit.
**Meinung**
Ach, ich bin mir sehr unsicher.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, sehr elegant, peotisch und mit vielen tiefgründigen Gedanken gespickt.
Die Charaktere für sich kommen einem nahe und sie waren mir alle auf ihre Art sympathisch.
Von der Geschichte her muss ich sagen, dass es schwierig ist.
Ich bin selbst ein gebrandmarktes Kind, da mein Vater meine Mutter betrogen hat. Da dies auch in dieser Geschichte passiert, habe ich manchmal ein kleines Ziehen des Widerwillens in mir verspürt. Allerdings ist dies der Hauptteil der Geschichte, ohne diesen Vertrauensbruch, würde es zu keiner Geschichte kommen.
Berichtet wird einmal aus der Gegenwart, dabei aus Marttis, Ellas und Annas Sicht. Da Anna diejenige ist, der ihrer Großmutter die Geschichte erzählt, lernen wir mehr oder weniger durch sie die Geschichte von Eeva kennen.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Anna und Eeva verwischen, da ein Name nicht gepasst hat, aber das könnte Absicht sein, denn Anna kann sich sehr gut mit Eeva identifizieren.
Eevas Abschnitte beginnen im Jahr 1964 und ziehen sich über ein paar Jahre hin, in denen sie Kindermädchen für Eleonoora ist.
Richtige Spannung kann man in diesem Buch nicht finden, es plätschert die meiste Zeit so vor sich hin.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Nähe zwischen den einzelnen Charakteren zu mir scheinbar immer größer ist, als zu den anderen. Irgendwie schienen sie alle sehr distanziert und kühl zu sein. Allerdings gab es dann wieder Momente, in denen ich die Mutter-Tochter-Beziehung wieder sehr liebevoll empfand.
Was mich jedoch immer sehr gewundert hat, waren das Fehlen von Namen in Eevas Abschnitten, denn anstatt Martti zu sagen, nannte sie ihn immer "er" oder "den Mann". Das hat mich schon etwas verwundert und verwirrt.
**Fazit**
Ich kann mich nicht entscheiden, wie viele Punkte ich geben soll. Ich schwanke zwischen 3 und 4 und würde gerne 3,5 geben.
Das Buch hat mich nicht vom Hocker gerissen, auch wenn es viele Einzelheiten enthält, die mir ansonsten immer gut gefallen. Doch leider stimmte in "Wahr" das Gesamtpaket nicht so ganz.
Wenn ich positive Dinge bennen würde, dann würde ich einen angenehmen Schreibstil und liebevolle Passagen benennen. Sehr schön ist es, dass das Buch einen daran erinnert, wie begrenzt unsere Zeit mit unseren Lieben ist und dass wir sie nutzen sollten. -Das habe ich auch gemacht und ich finde, es ist wirklich etwas wunderbares, wenn ein Buch dein Handeln beeinflusst.
Negativ fand ich manche Stellen, an denen mir die Stimmung zu depressiv war oder sich wirklich sehr lange sehr ereignislos hingezogen haben. Außerdem war mir der Detailreichtum streckenweise schon zu viel.
Ich vergebe also insgesamt 3,5 Sterne und empfehle es allen, die gerne melancholische Geschichten lesen, die zum Nachdenken anregen.