Bavaria in Brandenburg

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bavaria123 Avatar

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Ich habe im Sommer Urlaub in Brandenburg gemacht, da habe ich mich dann sehr gefreut, dieses Buch "Waidmannstod" vorablesen zu können. Und als erstes kann ich resümieren, dass die Landschaft auf jeden Fall sehr real geschildert werden.

Ein neuer Kommissar erscheint am Bücherhimmel. Daniel Voss ist mit 43 Jahren gerade aus Stuttgart in seine brandenburgische Heimat zurückgekehrt, zu seiner kranken Mutter, in sein Elternhaus, in sein altes Jugendzimmer. Er ist ein durchaus sympathischer Zeitgenosse, wenn auch mit dem Hang zum ins Fettnäpfchen treten.
Seine Mutter wird von der Polin Maja gepflegt. Eine Frau mit dem Herz am richtigen Fleck. Ich denke, sie wird auch in weiteren Fällen eine Art Assistentin, wenn auch ungewollte, von Voss sein und möglicherweise auch privat bedeutender für ihn werden.
Die Charaktere sind gut ausmodelliert und unterschiedlich.

Neben dem Lokalkolorit sind auch die derzeitige Umweltpolitik, die Jagd, die Alt-DDR und so eine Art Psychoanalyse die vorwiegenden Themenbereiche. Also für fast jeden etwas dabei.

Der Leser wird auf viele falsche Fährten geführt und die Auflösung ist keinesfalls vorhersehbar. So ist für ein gewisses Maß an Spannung vertreten.

Der Schreibstil ist teilweise philosophisch, mit subtilem Humor gespickt und flüssig zu lesen.

Mir hat allerdings ein wenig Pep gefehlt. Für den Einstand war es ein solides Buch. Aber es kann schon ein höherer Spannungsbogen gespannt werden. Für weitere Fälle ist die Luft nach oben durchaus gegeben.

Schön ist das Cover, weil es das Düstere der Geschichte hervorhebt und ganz gelungen sind auch die gezeichneten Tannenzweige zwischen den Kapiteln.

Ich gebe drei Sterne, was ja zu dem Handlungsort Sternekorp dann auch passt.