Waidmannstod

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petral. Avatar

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Ein Krimi, der in Brandenburg angesiedelt ist. Die Hauptfigur ist Kommissar Daniel Voss, Anfang 40, alleinstehend und bis vor kurzem noch bei der Kripo Stuttgart. Nach dem Tod seines Vaters und der immer größer werdenden Pflegebedürftigkeit seiner Mutter, trifft es sich ganz gut, dass in seiner alten Heimat, einem kleinen Ort in Brandenburg, die Stelle als Leiter der Mordkommission frei wird.
Daniel Voss bekommt diese Stelle und so zieht er vorerst mal in sein altes Kinderzimmer , mit dem Vorsatz, sich so bald wie möglich eine eigene Wohnung zu suchen. Maja, die polnische Pflegerin seiner Mutter, kümmert sich allerdings nicht nur gut um die alte Dame, sondern auch um Daniel und so hat der es nach einer Weile gar nicht mehr eilig, auszuziehen , sondern genießt die sehr inspirierenden abendlichen Gespräche mit der hübschen Polin von Tag zu Tag mehr.
Nachdem der Kommissar gerade erst seine neuen Mitarbeiter kennen gelernt hat und kaum Zeit hatte, sich richtig einzugewöhnen, passiert ein brutaler Mord. Im Wald wird eine männliche Leiche gefunden, die ziemlich schlimm zugerichtet ist. Der Mann wurde regelrecht waidmännisch getötet und abgelegt, wie man das normalerweise mit den Tieren bei einer Jagd macht. Ziemlich schnell geraten deshalb einige Jäger in Verdacht, die gerade zum Zeitpunkt des Mordes an einer Treibjagd in diesem Wald teilgenommen haben. Und alle kannten das Opfer und die meisten von ihnen hätten sogar ein Motiv für den Mord gehabt, denn das Opfer hatte in der Gegend nicht gerade viele Freunde.

Und dann passieren weitere Morde, alle auf die gleiche grausame Art und dem Kommissar und seinem Team wird nun klar, dass es sich um eine größere Sache handelt als zuerst vermutet und dass sie sich beeilen müssen, den Mörder zu finden, bevor es zu weiteren Opfern kommt. Und auch Pflegerin Maja beteiligt sich im Hintergrund ein bisschen an den Ermittlungen und unterstützt den Kommissar nach Kräften.

Dies war der erste Fall für Daniel Voss und sein Team und mir ist der Kommissar mit der harten Schale und dem weichen Kern ziemlich schnell ans Herz gewachsen. Und auch die anderen Personen dieser Geschichte hat der Autor mit sehr viel Herz beschrieben. Es macht Spaß, mitzuerleben, wie der Heimkehrer Daniel Voss anfangs noch sehr verhalten auf die doch etwas sonderbaren Menschen seiner alten Heimat reagiert und auch mit manchen seiner Kollegen nicht so schnell warm wird, mit der Zeit aber dann doch wieder richtig heimisch wird in dem kleinen Ort und durchaus auch wieder positives an dem wortkargen Menschenschlag dort findet.
Dies ist ein eher beschaulicher Krimi mit nicht zu blutigen Details, was es für mich nicht ganz so spannend machte. Die Auflösung des Falles und die Geschichte, die zu den Morden führte, war für mich aber dann doch nochmal sehr überraschend und auch ziemlich unter die Haut gehend und alles in Allem hat mir dieser Krimi dann richtig gut gefallen.