Warum ist so etwas schönes so schlecht?

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Das Layout ist sehr hübsch und ich fand die kleinen Tannenzweige zwischen den verschiedenen Szenen richtig süß. Leider ist das Buch nicht sehr robust, weshalb ich sogar als vorsichtige Leserin, eine Leserille in den Rücken gebrochen habe. Ich war sofort von dem Cover begeistert und konnte es kaum erwarten, das Buch zu lesen. Auch der Fall klang sehr spannend und ich habe einen Krimi erwartet, der mich richtig in seinen Bann ziehen wird. Leider wurde, meiner Meinung nach, so gut wie keine Spannung aufgebaut und ich hatte zum Ende hin überhaupt keine Lust mehr weiterzulesen. Wirklich, ich wollte das Buch ernsthaft 20 Seiten vor Schluss wegwerfen! Ungefähr auf Seite 200 war mir dann auch mehr oder weniger klar, wer der Mörder ist, auch wenn ich die Beweggründe für die Morde nicht raten konnte. Denn das war schon eine ziemlich seltsame Auflösung. Es gab auch unzählige falsche Verdächtige, was mich am Ende richtig genervt hat.
Der Schreibstil war in Ordnung, wobei ich ihn anfangs noch sehr gut, zur Mitte hin nervig und am Ende wieder erträglich fand. Es gab aber auch Dinge, die mir gut gefallen haben. Zum einen fand ich gut, dass ein Tag einem Kapitel entsprach, weshalb man nie den Faden verloren hat. Besonders gut haben mir die Naturbeschreibungen gefallen und ich habe schon ein paar neue Dinge über den Wald gelernt. Was mich inhaltlich etwas gestört hat, war, dass Voss ständig darauf eingegangen ist, dass er in der DDR groß geworden ist und deshalb alles mit anderen Augen als die Westler sehen kann. Die ständige Betonung seines Aufwachsens in Brandenburg hat die Geschichte schlussendlich in keinster Weise bereichert.
Fazit: Für mich leider ein Flop.