Wald der Toten

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bücherkarin Avatar

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Schon der Buchtitel läßt einen gruseln und der Klappentext bestätigt diesen Eindruck noch.
Da liest sich die LP insgesamt ja noch recht angenehm, man muß nicht ständig Gänsehaut haben.
Fran Lovey ist eine lebenslustige junge Frau, die es genießt, nicht mehr unter den Fittichen ihrer Mutter zu leben. Sie hat sich in Brighton eine eigenen Existenz aufgebaut, arbeitet als Schwesternschülerin, lebt mit ihrem Ex-Freund in einer WG (eine etwas seltsame Konstellation) und ist frisch verliebt in den Medizinstudenten Marcus.
Fran wird entführt von einem Mann, den sie eigentlich gut kennt, der ihr aber im Laufe der nächtlichen Autofahrt ins Ungewisse immer unheimlicher wird, er macht auf sie den Eindruck, nicht mehr bei Verstand zu sein und sie steht Todesangst aus. Auch dem Leser wird es beim Lesen diese Prologs, der eigentlich ganz normal begann, immer unheimlicher. Und das ist die große Kunst dieses Buches, eigentlich geschieht noch gar nichts schlimmes, aber der Schreiibstil, die Andeutungen lassen ein Grausen aufkommen - der tatsächliche Psychothriller.
In den folgenden Kapiteln geht es erstmal gemäßigter zu, Frans Mutter meldet ihre Tochter als vermißt, weil diese nicht zur Arbeit erschienen ist, und wird diesbezüglich von Detective Miriam Beckett befragt. Miriam spricht dann auch mit dem Wohnungsmitmieter und Ex.Freund Chris sowie dem jetzigen Freund Marcus. In den Aussagen beider sind Passagen. die sie durchaus verdächtig machen.
Außer Miriam, die als zupackende Ermittlerin aber mit durchaus weichen Zügen dargestellt wird, werden die anderen Personen etwas widersprüchlich charakterisiert, was aber sicher gewollt ist und zur Steigerung der Spannung beiträgt.
Wunderbar geschrieben, sehr geschickter Spannungsaufbau.