Verschwunden

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miss marple 64 Avatar

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Nach einem Pubbesuch kommt die Schwesternschülerin Fran Lovey aus Brighton nicht in ihre Wohnung zurück, die sie immer noch mit ihren Ex-Freund aus Kostengründen während des Studiums bewohnt. Schon bald wird klar, dass sie an diesem Abend scheinbar von einem anderen Ex entführt wird. Am folgenden Tag will ihre überaus fürsorgliche Mutter bei der Polizei eine Vermisstenmeldung machen, wird aber wenig ernst genommen, weil ihre Tochter schon erwachsen ist. Nur Sergeant Miriam Beckett hat so ein Bauchgefühl, dass etwas nicht stimmt und bittet ihren Vorgesetzten, in dem Fall zu recherchieren. Sie macht sich auf die Suche.
Die Bezeichnung „Thriller“ für dieses Büchlein, das man an einem verregneten Sonntag schnell gelesen hat, ist in meinen Augen zu hoch gegriffen. Sicherlich sind einige „thrilling elements“ enthalten, aber es fehlt dem Text an Tiefe. Anfangs hofft der Leser gemeinsam mit Fran auf ein baldiges Wiedersehen mit der Familie. Aber spätesten zur Hälfte des Buches, als die Identität des Entführers bekannt ist, wird man schnell eines Besseren belehrt.
Vom Inhalt soll hier weiter nichts verraten werden, denn sonst braucht man ja gar nicht anfangen zu lesen, so überschaubar ist die Handlung.
Sergeant Beckett hat mir als Ermittlerin gut gefallen, da sie sich nicht von ihrem Weg hat abbringen lassen und sich gegen ihren Vorgesetzten durchsetzt, um nach Fran zu suchen. Die anderen Figuren sind alltäglich. Das Tatmotiv ist nachvollziehbar, ist doch verschmähte Liebe in der Krimiliteratur schon immer als Motiv beliebt gewesen.
Das Büchlein ist was Nettes für zwischendurch, erfüllt jedoch nicht den Anspruch an gute Krimi-oder Thrillerliteratur.