Düsterer Krimi

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drums030 Avatar

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Das Cover hat mich gleich angesprochen weil es einen Krimi / Thriller vermuten lässt. Obwohl das Cover es eigentlich schon vermuten lässt, war ich von Beginn an von der dauerhaft sehr düsteren Stimmung des Handlungsortes eher abgeschreckt.
Während der Lektüre findet man sich dauerhaft in die regnerische, düstere und kalte Atmosphäre der dunklen, von Wäldern dominierten, Bergregion versetzt. Eigentlich ist das eine erzählerische Leistung, dass der Leser so sehr in diese Stimmung hineingezogen wird. Ich - als Freund der flachen und weiten Landschaften - habe das allerdings eher als negativ bedrückend empfunden. Die Protagonistin bleibt während des gesamten Buches kühl, distanziert und wenig greifbar für den Leser.
Für mich macht einen guten Krimi / Thriller normalerweise die Identifikation mit dem Protagonisten aus, ich möchte mich in diesen einfühlen und mit ihm mitfiebern können. Das ist hier - zumindest für mich - überhaupt nicht der Fall. Auch lag der Fokus in meinen Augen zu sehr auf dem nicht greifbaren, teilweise fast übernatürlichen Grauen, das sich in den Wäldern versteckt.
Die Auflösung ist sicherlich interessant gelöst, konnte mich aber nicht so recht fangen. Lange Verfolgungsjagden in bedrückenden Szenarien dominierten das letzte Drittel des Buches.
Insgesamt sicherlich ein ganz gut konstruierter Thriller der in meinen Augen aber durch mangelnde Sympathie der beteiligten Personen und sehr düstere Atmosphäre (die vermutlich aber genau so gewollte und daher gut eingefangen ist) abfällt.