Entführung in die Finsternis der Schweizer Berge

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peter b. Avatar

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Mit „Waldeskälte“ legt Martin Krüger den ersten Teil einer Reihe um die Ermittlerin Valeria Ravelli vor. Bereits das Cover des Buches ist sehr gelungen und bereitet den Leser auf die düstere Grundstimmung des Buches vor.

Inhalt:
Valeria Ravelli, ihres Zeichens Sonderermittlerin gegen das Organisierte Verbrechen, wird von ihrem Jugendfreund Elias kontaktiert und um Hilfe gebeten, da seine Nichte Nora spurlos verschwunden ist. Er geht von einer Entführung aus, so wie 21 Jahre zuvor bereits drei Mädchen aus dem kleinen Örtchen Eigerswald entführt wurden. Von den damals Entführten überlebte nur ein Mädchen, nämlich niemand anderes als Valeria.
Die Ermittlerin kann den Wunsch ihres Freundes nicht abschlagen und begibt sich zurück auf eine Reise zu ihrem Heimatort und somit auch in ihre eigene Vergangenheit. An das Verbrechen von damals hat sie keine Erinnerung. Diese kehrt allerdings im Laufe der Ermittlungen in kleinen Portionen, kaum greifbar, in Form von Albträumen zurück.
Gemeinsam mit dem Ermittler Birkner, der für die lokale Polizeibehörde an dem Fall arbeitet und Choe Muston, die bereits am alten Ermittlungsfall mitgearbeitet hatte, setzt Valeria nach und nach die Puzzleteilchen zusammen, um dem Täter, der sehr wahrscheinlich aus dem kleinen Dorf selbst stammt, auf die Spur zu kommen. Auch vermeintliche Freunde und Verwandte können nicht von Vornherein als Täter ausgeschlossen werden.
Dass das kleine Ermittlerteam dabei selbst in höchste Gefahr gerät versteht sich fast von selbst. Ein Wettlauf mit der Zeit und ein Kampf ums Überleben sowohl der Entführten als auch der Ermittler beginnt und spitzt sich immer mehr zu.

Meine Meinung:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte entwickelt nach und nach einen richtigen Sog, der einem immer tiefer hineinzieht in die düstere Landschaft der winterlichen Schweizer Berge. Man erwartet stellenweise fast beim Lesen, einen kalten Windhauch zu spüren und seltsame Geräusche zu vernehmen.
Stellenweise sind die beschriebenen Situationen fast schon mysteriös und der Leser weiß ebenso wenig wie die Protagonistin, wo die Realität aufhört und die Albträume beginnen.
Die Auflösung ist nicht unbedingt vorhersehbar und durchaus schlüssig.

Fazit:
Absolut lesenswert, ich freue mich auf den nächsten Teil!