Unterhaltsamer, spannender Thriller, der sein Potenzial nicht ausschöpft…

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
cs15 Avatar

Von

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Die Farbgestaltung und das Motiv vermitteln direkt den Eindruck dass spannenden Dinge im Wald passiert sind, dass der Täter Interesse hat, das Ganze in den Nebel der Verwiegenheit zu hüllen, damit ja nichts ans Sonnenlicht kommt. Man ist bei dem Buch direkt mitten im Geschehen, was mir sehr gut gefällt.

Das Cover vermittelt es schon, aber ich war überrascht wie die düstere Stimmung des Handlungsortes durch das ganze Buch durchgezogen wurde. Fand ich aber sehr passend, weil es die Geschichte gut unterstützt. Man fühlt sich direkt in die regnerische, düstere Bergregion versetzt. Der Autor bekommt die Atmosphäre des Ortes, des Buches, der Geschichte sehr gut vermittelt. Ähnlich wie der Handlungsort selbst ist auch die Protagonistin Valeria Ravelli eher distanziert und unnahbar für den Leser, was aber nicht stört, im Gegenteil, es macht die Figur glaubhafter. Schliesslich war Ravelli selbst eine der drei Mädchen, die vor einundzwanzig Jahren verschwunden sind und die Einzige, die lebend wieder aufgetaucht ist. Das macht etwas mit einem Menschen, vor allem wenn er zum Zeitpunkt der Entführung erst vierzehn Jahre alt war. Entsprechend habe ich die Charakter und die Figur Ravelli sehr glaubhaft wahrgenommen.

Die Geschichte an sich gefällt mir sehr gut. Die Entführung vor einundzwanzig Jahren, die nie aufgeklärten Mordfälle, erneuter Fall in der Gegenwart. Da war sehr viel Potenzial. Leider wurde meiner Meinung nach das Potenzial nicht voll ausgeschöpft, bzw. war mir Manches was wahrscheinlich mystisch und übernatürlich wirken sollte einfach zu abstrakt, weil ich nicht an solche Dinge glaube. Es wurde zwar dann später schlüssig aufgelöst, aber in meinem Fall ging das zu Lasten der Spannung.

Insgesamt ein solider, lesbarer, durchaus unterhaltsamer und spannender Thriller mit etwas verschenktem Potential.