Wallis Simpson - nicht jedermanns beste Freundin aber gewiss ein Vorbild.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
zeilenwiese Avatar

Von

Hochwertig verarbeitetes Buch in modernem Design. Das Cover in orange prägt die schlichte Porträtfotografie in Schwarzweiß - ein Hingucker.
Die passend ausgesuchten Bilder erlauben einen Eindruck der jeweiligen Zeit.
Angenehmer Schreibstil, der auch die frühe Kindheit der Wallis Simpson beleuchtet, welche alles andere als einfach war. Schon die Beziehung ihrer Eltern galt den jeweiligen Familien nicht standesgemäß, was sicherlich ihre Erziehung und damit ihr gesamtes Leben prägte.
Ihr Interesse galt sicher weniger der Person Edwards als seinem Titel, seiner Entourage und dem Lebensgefühl, Teil der königlichen Familie zu sein.
Ihre größte Furcht bestand darin, als alleinstehende Frau wieder in ärmlichen Verhältnissen leben zu müssen. So wurde sie Teil des englischen Establishments, dessen Vorteile sie nutzte, was sie in ihrem tiefsten Inneren jedoch ablehnte und sich nach den Freiheiten auf dem amerikanischen Kontinent sehnte.
Packend recherchiert, vorurteilsfrei und spannend geschrieben. Eine bewundernswerte Frau, die ihren Weg geht, auf dem sie aber manche Freundschaft mit Füßen tritt und sich der Konsequenzen ihres Tuns bewusst ist. Viele Weggefährten wenden sich ab. Die (finanzielle) Unterstützung durch die Familie nimmt sie als gegeben.
Edward schätzt ihre Konstanz, sie ist unablässig für ihn da. Er hat nie gelernt sein Leben selbst zu organisieren. Und sie sonnt sich in seiner royalen Strahlkraft. Es scheint mehr eine Zweckgemeinschaft zu sein.
Man kann mit Blick auf Harry und Meghan sagen, Geschichte wiederholt sich, jedoch war Wallis sicher auch eine Gefangene ihrer Zeit.
Sehr empfehlenswertes Buch. Die Autorin ordnet die Geschehnisse sehr gut in den geschichtlichen und politischen Rahmen ein.