Mary Berg berichtet in ihrem Tagebuch schonungslos von ihren Erlebnissen im Warschauer Ghetto. Das Buch beginnt 1939, als die junge Jüdin gerade einmal 15 Jahre alt und der Zweite Weltkrieg ausgebrochen ist. Mit ihrer Familie flieht sie zunächst von ihrem Heimatort Lodz nach Warschau. Zwar war die Flucht beschwerlich und gefährlich, jedoch wurden die Menschen in Warschau von den Einheimischen mit Tee und Brot empfangen. Diese kleinen solidarischen Gesten machen beim Lesen noch deutlicher, wie grausam das Kriegsgeschehen mit seinen Luftangriffen und der Verfolgung ist. Ich fand es zum Beispiel auch berührend, wie ihre Familie versucht, Marys Geburtstag trotz der Ausnahmesituation zu feiern und ihr mit Kleinigkeiten wie einem Strauß Alpenveilchen eine Freude zu machen. Diese Dinge, die für uns heute alltäglich sind, stellten damals eine außergewöhnliche Überraschung und eine Hauch Normalität in einer Ausnahmesituation dar.
Das Tagebuch ist erschreckend, grausam und genau deshalb so wichtig!
Das Tagebuch ist erschreckend, grausam und genau deshalb so wichtig!