Alter Wein in neuen Schläuchen!

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tintenteufel Avatar

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Die Botschaft des Buches ist schnell zusammengefasst: Verliere Dich nicht im Aktivismus der ‚smarten‘ Zielarbeit, sondern behalte stets das große Ganze im Blick: Stefan Frädrich nennt es die ‚innere Ausrichtung‘! Dieses Konzept beinhaltet, dass ich reflektiere, ob mein Lebensplan meinen eigenen Werten und meiner Persönlichkeit entspricht bzw. der Frage standhält: „Wofür bist Du gemeint?“ (S. 166) Außerdem ist es ratsam, für neue Optionen offen zu bleiben statt starr an dem Plan festzuhalten. Dies ist alles nicht umwälzend neu, und ich frage mich, ob hier nicht alte Lebensweisheiten auf vielen Seiten, mithilfe gefälliger Wort-Neuschöpfungen und auch nicht ganz uneitler Darstellung eigener Coaching-Tätigkeit aufgebläht werden.
Wer sich schon etwas mit dem Thema beschäftigt hat, dem sind auch die Maslowsche Bedürfnispyramide (aus den 40ern), Paul Meyers Tool des Lebensrades (aus den 60ern) und Mihály Csíkszentmíhályis Flow Theorie (aus den 70ern) nicht neu. Wer bisher nur in der Matrix effizienzsteigernder Zielarbeit gefangen war, mag hier neues für sich finden können. Doch ich habe ‚Ziele‘ schon immer umfassender definiert und regelmäßig kritisch reflektiert. Daher bleibt für mich als Resümee für dieses Buch das (ebenfalls alt bekannte) Bibel-Zitat: alter Wein in neuen Schläuchen! (Mt 9,17) Schade!