Nachdenkspaß

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mike nelson Avatar

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Mein halbes Leben lang hat mein Kopf mir zugefunkt, ich bräuchte Ziele, weil ich sonst stehen bleiben - oder schlimmer noch - nichts erreichen und damit auch nirgendwo ankommen würde. Was ich aber immer auch festgestellt habe war, dass mich nicht nur der Weg der Zielerreichung nicht gerade glücklich, sondern auch die häufig genug ausbleibende Zielerreichung unzufrieden gemacht hat. Mir wurden zwar Werkzeuge an die Hand gegeben - und an die habe ich stets auch geglaubt... allerdings waren diese Hilfsmittel auch nicht die Lösung. Da waren die allseits bekannten SMART-Kriterien und der eine oder andere Sinnspruch (Wer nicht weiß, wo er hinwill, der darf sich auch nicht wundern...), die Unterstützung bei der Zielerreichung bieten sollten... mit mäßigem Erfolg. Und jetzt kommt dieser mir trotz seiner Popularität bislang noch nicht bekannte Stefan Fädrich und wirft alles über den Haufen... nein, nicht so ganz. Es gelingt dem Autor, mich mitzunehmen auf eine Reise; sein Buch ist ein intellektueller Genuss und Lesespaß zugleich; die persönliche Ansprache und die praktischen Beispiele haben mich ungemein angeregt, zukünftig nicht mehr 'wie blöde zu zielen', sondern nach meiner 'Inneren Ausrichtung' zu handeln und mehr auf mich selbst zu vertrauen. Zielsetzungen in einer hochkomplexen, unsicheren und mehrdeutigen Welt stets stringet verfolgen zu wollen, ist häufig genug Unsinn, weil es häufig genug anders kommt... was nicht gegen Zielsetzungen spricht, aber unbedingt dagegen, sich von Zielsetzungen versklaven zu lassen. Fädrich dekonstruiert die klassischen Vorstellungen über Ziele: "Das Leben kommt sowieso anders, als es unseren Zielen entspricht." Was sind eigentlich Merkmale eines guten Buches? Man ist nach dem Lesen ein anderer als davor. Und genau das ist der Effekt von "Warum Ziele Quatsch sind".