Durchaus gute Ansätze

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Der Roman „Was am Ufer lauert“ von Lenz Koppelstätter erzählt ein Abenteuer, das sich am Gardasee abspielt. Es geht um eine Frauenleiche und um Briefe, die Winston Churchill geschrieben haben soll und die seine Position zum italienischen Duce in einem anderen Licht erscheinen lassen würden, als das aktuell der Fall ist.

Die Darstellung der Familie Pitti-Sanbaldi, um die Brüder Francesco und Arnaldo mit dessen Tochter Gianna, fand ich erheiternd und unterhaltsam. Die kleinen Macken des Marchese Francesco werden in einem schönen Licht dargestellt. Die Figuren sind gut beschrieben.

Sie stolpern mehr oder weniger in einen Fall, der damit beginnt, dass Gianna eine Frauenleiche entdeckt, die dann einfach verschwunden ist. Bei der Leiche lag eine leere CD-Hülle mit der Aufschrift „Churchills Geheimnis“. Damit ist die Neugier der Reporterin, ihres Vaters, ihres Onkels und ihrer Chefin bei der örtlichen Zeitung geweckt.

Die Aufklärung des Falles tröpfelt dann so vor sich hin. Und dann kommen mit einem Mal ein faschistischer Amerikaner und rechte Italiener ins Bild, die es meiner Meinung nach nicht bedurft hätte. Es gab einen gewagten Einsatz der italienischen Polizei und dann war dieser Strang der Geschichte, auf den ich gut hätte verzichten können, auch schon zu Ende erzählt.

Und damit kam die Handlung auch wieder in diese angenehme Stimmung, die ich zu Beginn empfand. Der Fall wird aufgeklärt und der Friede und die Beschaulichkeit am Gardasee sind wieder hergestellt.

Alles in allem eine unterhaltsame Lektüre. Mir gefielen die handschriftlichen To-do-Listen von Gianna im Buch, die auch durchgestrichene, erledigte Aktivitäten enthielten und das gedruckte Fußball-Kreuzworträtsel samt Auflösung. Eine hübsche Idee.

Leider konnte mich die Handlung insgesamt nicht fesseln.