farblos triste Fortsetzung

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"Verdammt, warum konnte das Leben nicht immer so sein. Wer hatte sich nur dieses Erwachsensein ausgedacht."

Im neuen Roman „Was am Ufer lauert“ von Lenz Koppelstätter, der Fortsetzung von „Was der See birgt“, wird die Polizeireporterin Gianna Pitti erneut in einen rätselhaften Fall am Gardasee verwickelt. Wenige Wochen nach den Ereignissen des ersten Bandes (den man zum Verständnis unbedingt kennen sollte) kehrt ihr verschollener Vater Arnaldo unerwartet zurück und bittet sie um ihre Hilfe. Als es dann zu einem Treffen mit einer unbekannten Informantin kommen soll, entdeckt Gianna stattdessen die Leiche einer Frau. Gianna, ihr Vater Arnaldo, ihr exzentrischer Onkel Francesco und die Chefredakteurin Elvira stoßen bei ihren Nachforschungen auf Spuren, die tief in die Vergangenheit der Familie Pitti und in die Geschichte des Gardasees führen.

Nach dem recht unterhaltsamen Serien-Auftakt hatte ich mich auf die Rückkehr an den Gardasee gefreut – leider konnte mich die Fortsetzung nicht überzeugen.
Der weit ausschweifende Schreibstil und unzählige unnötige Längen nehmen der Geschichte viel von ihrer Spannung. Auch die ungemein sperrige Sprache erschwert das Eintauchen in die eigentliche Handlung. Diese wirkt zudem auch noch sehr konstruiert und wenig glaubhaft; der Kriminalfall verschwindet dabei fast vollständig hinter einem familiären Drama.

Die Figuren, die Protagonisten, die im ersten Band noch lebendig und vielschichtig waren, erscheinen diesmal klischeehaft und überzeichnet – eine echte Bindung zu ihnen wollte sich bei mir nicht einstellen.

Auch die Atmosphäre und der Zauber des Gardasees, die im Serienauftakt so überzeugend eingefangen wurde, bleibt diesmal unbefriedigend blass.

Letztendlich konnte mich die Auflösung des eigentlichen Kriminalfalls nicht wirklich mitreißen und auch inhaltlich gar nicht überzeugen.

Schade, eine schwache Fortsetzung. Für mich, im direkten Vergleich zum ersten Band, eine Enttäuschung. Zu viel Familiendrama, zu wenig Kriminalroman.