Anwältin am Jüngsten Gericht

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Am Anfang des Romans sitzt Brek an einem verlassenen Bahnhof und weiß gar nicht was geschehen ist. Erst nach und nach merkt man, dass irgendwas nicht mit ihr stimmt, denn ihr Seidenkostüm verschwindet und ihr Körper ist blutüberströmt. Zunächst hat sie keine Erinnnerung, aber dann erinnert sie sich an ihre kleine Tochter und sie weiß, dass sie Anwältin ist. Die Athmosphäre dort auf dem Bahnhof ist gespenstisch, denn er ist menschenleer und es gibt kein einziges Geräusch. Dann erscheint ein Mann, Luas, er heißt sie Willkommen. Brek überkommen jetzt Kindheitserinnerungen. Luas führt sie zu einem Haus, das Haus ihres Urgroßvaters (und später das ihrer Oma), in dem sie ihre Urgroßmutter trift. Brek selbst glaubt jetzt zu träumen. Wir erfahren mehr über ihre Famile. Brek nimmt ein Bad, wird danach müde und schläft im ehemaligen Zimmer ihrer Mutter, das jetzt das Gästezimmer ist. Dort hat sie nach der Scheidung ihrer Eltern mit ihrer Mutter gewohnt. Sie träumt nun von ihrem letzten Tag auf der Erde. Sie hatte Sarah in die Kita gebracht und dann in der Kanzlei gearbeitet und sich dort mit ihrem Kollegen Bill über ihren neuesten Fall unterhalten.

Hier endet die Leseprobe, und man bleibt natürlich neugierig zurück: Was ist bloß mit Brek geschehen? Wo kommen die Löcher in ihrem Oberkörper her, was ist mit ihrer Tochter passiert?
Die Leseprobe hat mir gut gefallen und mich gefesselt. Die Handlung ist interessant aufgebaut, erst die Szene am Bahnhof, quasi als Ankunft im Reich der Toten, dann die Begrüßung durch Luas und das Treffen mit ihrer Ur-Oma, wobei man auch mehr über ihre Familie erfährt. Dann der Rückblick auf ihren letzten Tag, wo man auch einen Einblick in ihre Arbeit bekommt.

Der Schreibstil von James Kimmel gefällt mir hierbei besonders gut, er baut seine Sätze interessant auf, etwas verschachtelt. Dadurch wird der Text nicht langweilig. Der Roman lässt sich sehr gut lesen und fesselt einen richtig. Schön finde ich auch, dass er so detailreich Einblicke z.B. in ihre Arbeit gibt, den Fall vorstellt, an dem sie gerade gearbeite hatt. Auch die Familie wird kurz vorgestellt. Und ich finde einige Passagen recht humorvoll, z.B. den Auftritt des Moderators (Breks Mann) und der schönen, aber doch etwas dümmliche Wetterfee im TV. Oder auch wie der Autor es schafft, die seltsame Athmosphäre am Bahnhof rüberzubringen finde ich gut. Man kann es sich richtig bildlich vorstellen.