Berührend!

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marcello Avatar

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"Was danach geschah" handelt von der jungen Anwältin Brek, die mit Mann und Kind das perfekte Leben führt. Doch plötzlich wacht sie auf einem Bahnhof auf und es wird klar, dass Brek tot ist. Im Jenseits geht sie nun weiter ihrer Tätigkeit als Anwältin nach, denn sie nimmt die Verteidgung von Verstorbenen an, die einerseits große Schuld auf sich geladen haben und andererseits mit ihrem Handeln auch Gutes bewirkt haben. Für Brek stellt sich nun die Frage, wo der schmale Grat zwischen Gut und Böse liegt und lernt dadurch ihre größte Lektion.
Die Leseprobe hat mir außerordentlich gut gefallen. Das erste Kapitel wird aus Breks Sicht geschrieben, wie sie im Jetzt auf einen vergangene Moment zurückblickt. Dieser Moment ist, wo Brek tot ist und deswegen an einem Bahnhof erwacht, in dem die Toten abgeholt werden, um ins Jenseits gebracht zu werden. Alleine diese Szene ist schon sehr berührend, da die Gegenwarts-Brek weiß, dass sie tot ist, doch die damalige Brek wusste mit dem leeren Bahnhof nichts anzufangen und wundert sich auch zunächst nicht, dass sie sich nicht an das Gesicht ihrer kleinen Tochter erinnern kann. Brek kann sich einfach nicht eingestehen, dass sie tot ist. Auch nicht, als sie als aus drei Löchern im Brustbereich schwer zu bluten beginnt und auch nicht als sie zu ihrer Urgroßmutter gebracht wird, von der die junge Frau ja weiß, das diese bereits gestorben ist.
Im zweiten Kapitel begleitet man Brek dann an dem Tag, an dem sie offensichtlich gestorben ist. Man begleitet sie in ihrem Umgang mit ihrem Kind und man folgt ihr in die Anwaltskanzlei. Dort wird auch schon die große Thematik des Romans angesprochen, dass es für Anwälte nicht immer leicht ist, Menschen, die etwas Böses getan haben, durch einen Formfehler im Gesetz von aller Schuld freisprechen lassen zu können. Also versucht Brek dies auszublenden und sieht es als Herausforderung und Abenteuer an im Gesetz diese Lücken zu finden.
Wie gesagt, diese ersten beiden Kapitel sind sehr berührend geschrieben und legen den Grundstein für eine spannende Geschichte. Wer setzt sich denn nicht ab und zu mit der Frage auseinander, wie es wohl nach dem Tod weitergeht und wer stellt sich nicht ab und zu die Frage, wie Anwälte mit reinem Gewissen Verbrecher verteidigen können. Ich habe große Hoffnung, dass "Was danach geschah" sich eingehend mit diesen Fragen beschäftigen wird und zusätzlich noch mit der Frage, warum Brek letztlich gestorben ist. Die Leseprobe macht auf jeden Fall Lust auf mehr!