Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Sigrid Nunez legt mit "Was fehlt Dir" einen Roman vor, der sich vordergründig mit dem Tod, Sterbehilfe und dem Vergehen beschäftigt. Aber natürlich geht es um das Leben. In Episoden wird dieses präsentiert, unsortiert, so wie der Kanon des Lebens ist.
Das Cover mit der Katze auf der Sessellehne wirft Fragen auf. Die Schrift und die Farben sind sorgfältig gewählt, das etwas Blasse deutet auf das Schwinden der Lebenskraft einer der Protagonistinnen hin.
Eine Frau wird sterben, ihre drittbeste Freundin (!) soll sie auf ihrem Weg begleiten, zwar keine aktive Sterbehilfe leisten, aber da sein, sich kümmern. Sie beziehen eine Art Ferienwohnung. Und Nunez gelingt nun ein kleines Meisterstück. Sie erzählt episodisch über ihren geschiedenen Mann, die entfremdete Tochter der Erkrankten, Alltagshandlungen, einen Wasserrohrbruch, das Einkaufen im Supermarkt, Kneipenbesuche und andere Begebenheiten. Zwischendurch liest sie Teile eines "billigen" Romans. All dies verschwimmt zu einem nicht klar abgegrenzten Ganzen.
Die Figuren sind zurückhaltend akzentuiert. Auch gehen die Episoden nicht in die Tiefe. Der Schreibstil ist aber dadurch nicht durch Leichtigkeit geprägt, eher durch eine Art Distanz, die wenig greifbar wird, aber wohl bereits das verblassende Leben zeigt.
Nunez gelingt es, den Leser und die Leserin auf Abstand zu halten und zugleich in die kleinen Geschichten zu ziehen. Man vergisst oft das eigentlich Thema, der nahende Tod ist dann aus dem Kopf, dafür andere - auch banale - Szenen präsent.
In der Nachschau mit ein paar Tagen Abstand wird bewusst, dass dieses Buch ein Stück Literatur ist, das im Gedächtnis bleibt, auch wenn die einzelnen Passagen schnell verschwimmen. Es ist wie das Leben. All die vielen Eindrücke des Tages, der Woche, des Jahres, des Lebens verdichten sich und prägen den Menschen und machen diesen aus.
Dieses Buch hinterläßt kein ausschließliches Wohlgefühl und beabsichtigt dies auch nicht. Es ist zum Lesen dringend zu empfehlen!
Das Cover mit der Katze auf der Sessellehne wirft Fragen auf. Die Schrift und die Farben sind sorgfältig gewählt, das etwas Blasse deutet auf das Schwinden der Lebenskraft einer der Protagonistinnen hin.
Eine Frau wird sterben, ihre drittbeste Freundin (!) soll sie auf ihrem Weg begleiten, zwar keine aktive Sterbehilfe leisten, aber da sein, sich kümmern. Sie beziehen eine Art Ferienwohnung. Und Nunez gelingt nun ein kleines Meisterstück. Sie erzählt episodisch über ihren geschiedenen Mann, die entfremdete Tochter der Erkrankten, Alltagshandlungen, einen Wasserrohrbruch, das Einkaufen im Supermarkt, Kneipenbesuche und andere Begebenheiten. Zwischendurch liest sie Teile eines "billigen" Romans. All dies verschwimmt zu einem nicht klar abgegrenzten Ganzen.
Die Figuren sind zurückhaltend akzentuiert. Auch gehen die Episoden nicht in die Tiefe. Der Schreibstil ist aber dadurch nicht durch Leichtigkeit geprägt, eher durch eine Art Distanz, die wenig greifbar wird, aber wohl bereits das verblassende Leben zeigt.
Nunez gelingt es, den Leser und die Leserin auf Abstand zu halten und zugleich in die kleinen Geschichten zu ziehen. Man vergisst oft das eigentlich Thema, der nahende Tod ist dann aus dem Kopf, dafür andere - auch banale - Szenen präsent.
In der Nachschau mit ein paar Tagen Abstand wird bewusst, dass dieses Buch ein Stück Literatur ist, das im Gedächtnis bleibt, auch wenn die einzelnen Passagen schnell verschwimmen. Es ist wie das Leben. All die vielen Eindrücke des Tages, der Woche, des Jahres, des Lebens verdichten sich und prägen den Menschen und machen diesen aus.
Dieses Buch hinterläßt kein ausschließliches Wohlgefühl und beabsichtigt dies auch nicht. Es ist zum Lesen dringend zu empfehlen!