Briefe ins Leere

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kilian Avatar

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Ein sehr berührendes Buch, die Geschichte einer Magersucht aus der Sicht der Schwester der Kranken geschrieben.

Die schreibt in Briefen an die Kranke sie erwarte keine Antwort, aber eigentlich hofft sie doch darauf. Sie versteht die Krankheit nicht und da ist auch keiner da, der ihr etwas erklärt. Wenn man von schweren Krankheitsfällen hört, dann hat man oft Mitleid mit dem Patienten und den Eltern, oft werden die Geschwister dabei vergessen.

Es ist aus der Leseprobe nicht zu ersehen, dass hier so etwas wie ein Einbeziehung der Familie in die Therapie stattfindet. Da Magersucht auch als „Psychoerkrankung“ stigmatisiert ist, wird das wohl wie leider oft unter den Teppich gekehrt. Auf alle Fälle regt das Buch mal von einer anderen Seite aus zum Nachdenken an. Der Titel ist Klasse, die Schwester ist nicht nur ins Krankenhaus verschwunden, infolge der Magersucht verschwindet der Patient ja auch wirklich mit den Kilos.