Nur zu erahnen

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marcello Avatar

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"Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" handelt von der jungen Phoebe, deren Schwester April in einer Klinik wegen Magersucht behandelt wird. Phoebe beginnt ihrer Schwester, die sie sehr vermisst, Briefe zu schreiben, die jedoch unbeantwortet bleiben. Sie wird zunehmend ungeduldig und bombardiert ihre Eltern mit Fragen zu der mysteriösen Krankheit "Magersucht". Auch wenn Phoebe diese Krankheit nicht verstehen kann, so merkt sie doch, dass sich für ihre Familie alles verändert hat und nicht zum Guten. Daher schreibt und schreibt und schreibt sie immer weiter, um die Lücke, die April hinterlassen hat, für sich zu füllen.
Im Forum ist der Zuspruch für dieses Jugendbuch bereits riesig, umso enttäuschter war ich nun, dass die Leseprobe doch recht blass bleibt. Das liegt zum einen daran, dass der Textauszug sehr knapp ausfällt und man daher noch nicht richtig in die Geschichte hinein findet. "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" hat nicht den Knaller gleich zu Beginn, der dich als Leser sofort mitreißt. Der Einstieg ist träge und durch die Briefform eher unüblich, also ein Stil, in den man sich regelrecht hinein finden muss. Dennoch gefällt mir der Briefstil ganz gut, weil er anders ist und damit catcht. Großartig finde ich auch, dass der Schreibstil der Autorin sich perfekt an das Alter der Briefschreiberin anpasst. das Alter wurde zwar nicht verraten, aber es ist klar, dass wir es hier mit einem jungen Mädchen zu tun haben, das wohl kurz davor ist, in die Pubertät zu kommen. Auch diese kindliche, naive Herangehensweise an das Thema Magersucht finde ich durchaus interessant. Das man aber nicht viel mehr aus der Leseprobe entnehmen kann, bleibe ich neutral und vergebe drei Sterne für einen knappen Text, der die Dinge nur erahnen lässt.