Gute Idee, aber ...

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mammutkeks Avatar

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... die Umsetzung kann mich leider nicht begeistern! Ein Roman in Briefen - von den beiden Schwestern April und Phoebe. Zunächst ist die jüngere Schwester an der Reihe: Phoebe schreibt aus ihrem Leben, über ihre Gedanken und ihre Erinnerungen an April, die mit einer rätselhaften Krankheit im Krankenhaus liegt, nicht auf die Schreiben reagiert und auch nicht besucht werden kann.
Dabei legt Lilly Lindner, die Autorin von "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin", sehr viel Wert darauf, dass die neunjährige Phoebe äußerst wortgewaltig ist. Sie spielt mit vielen Redewendungen, macht sich intensive Gedanken über das Leben - allerdings wenig altersgerecht!
Völlig unklar bleibt mir, warum Phoebe nicht mit ihren Eltern über die Schwester spricht.
Im zweiten Teil, den ich allerdings nur noch quergelesen habe, schreibt April aus dem Krankenhaus an ihre Schwester. Sie leidet unter Magersucht - die berühmte "Freundin Ana", also Anorexia nervosa. Auch diese Briefe werden im Romangeschehen nicht gelesen, weil April sie nicht abschickt, da ihre Mutter ihr offenbar die Kontaktaufnahme zur jüngeren Schwester verboten hat.
Nun ja, die Idee, die hinter diesem Briefroman steht, ist, sich mit verschiedenen Familienkonstellationen und -problemen zu beschäftigen, die alltäglich vorkommen können. Und auch darum, wie man mit einem Verlust eines geliebten Familienmitglieds umgehen kann. Aber die Art der Umsetzung hat mir nicht wirklich gefallen. Zum einen fand ich es relativ langweilig und eintönig geschrieben, zum anderen frag ich mich immer, warum nicht miteinander gesprochen wird.