Schwestern, deren einzige Freunde die Wörter bleiben

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flaxline Avatar

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Ich habe das Buch bekommen, begonnen und hab es nicht mehr aus der Hand gelegt bis ich es beendet hatte. Ich habe gekichert, war betroffen, geschockt und habe zum Schluss seitenlang Rotz und Wasser geheult und konnte auch nach Ende des Buchs nicht aufhören hemmungslos zu weinen.

Der Titel verspricht eine traurige Geschichte, lässt Verlust und viele Gedanken erahnen. Das Buch hält alles. Die Briefe der Schwestern sind voller Gedanken über die Welt, die Vorkommnisse und vor allem über Worte. Man beginnt, über alle möglichen Worte und ihre Macht nachzudenken, was ich total interessant finde. Man beginnt aber allgemein sehr viel darüber nachzudenken, was im Buch passiert, wie die Story anders verlaufen könnte. Ich persönlich habe mich Seite für Seite immer mehr in die Charaktere hineingelebt und konnte mich in immer mehr Situationen mit ihnen identifizieren.
Der zweiteilige Aufbau des Buches tut ihm so unfassbar gut, Das Buch ist nicht nach 120 Seiten schon vorbei, ist aber keineswegs irgendwie künstlich in die Länge gezogen, wie man es so oft merkt. So kann man der Autorin auch das Ende nicht vorwerfen, das einerseits ein offenes ist, denn andererseits weiß man ja schon, was noch passiert. Es entsteht schnell Spannung, die konstant bis zum Ende gehalten wird, wo sie in ein tolles Ende übergeht.

Das gesamte Buch ist so wunderbar geschrieben, dass man es als Ganzes einfach ins Herz schließen muss. Es fesselt, nimmt mit und entlässt einen danach auf eine einzigartige Weise wieder in sein eigenes Leben. Ich kann es jedem, der Romane mag, wirklich ans Herz legen und es in nächster Zeit zu meiner Mission machen, jedem dieses Buch in die Hand zu drücken. Es behandelt das Thema Magersucht auf seine komplett eigene Weise, nicht schon allein weil die Betroffene in diesem Buch anders als in allen anderen derartigen Büchern nicht die charakteristische "Ich bin zu fett"-Einstellung hat.