Zwiegespalten

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lyllian Avatar

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Generell war ich sehr angetan von der Idee, ein so ernsthaftes Thema, wie Magersucht, in einem Jugendroman in Form von Briefen abzuhandeln. Jedoch schaffte es die Autorin leider nicht, mich von dem Buch zu überzeugen.

Zum Inhalt:
April ist magersüchtig und wird in einer Klinik stationär behandelt. Phoebe, ihre kleine Schwester schreibt ihr immer wieder Briefe, um aus ihrem Leben zu berichten und hofft zunächste vergebens auf Antwort. Im zweiten Teil des Buches erfährt man dann, ebenfalls in Briefform, was April ihrer jüngeren Schwester jeweils antwortet.

Und gleich hier wird für mich das erste Problem deutlich. Natürlich weiß man aufgrund der Handlung, wessen Brief man jeweils vor sich hat. Dennoch unterscheiden sich die Schreibstile der beiden Geschwister wenig bis gar nicht. Zudem kommen diese wie gewollt und nicht gekonnt rüber. Es wird zu stark darauf geachtet "wortgewaltig" zu schreiben, dass das ganze an Glaubwürdigkeit einbüßt.

Der Schreibstil von Phoebe passt noch weniger als der von April, da er einfach nicht zu einer neunjährigen passt. Egal wie begabt diese auch sein soll.

Natürlich hinterlässt die Geschichte einen bitteren Nachgeschmack, denn das Thema ist ja dennoch vorhanden. Ich war sehr gespannt darauf, wie man einer neunjährigen die Sache nahe bringt und die Idee der bösen Freundin Ana hat mich auch überzeugt. Leider verliert durch das Ganze unheimlich an Glaubwürdigkeit durch die Wortwahl der Protagonisten. Auch die anderen Charaktere, die eigentlich unglaublich wichtig sein sollten (Mutter, Vater und beste Freundin), werden leider ziemlich blass und unbedeutend zurück gelassen.

Für die Idee und die nötige Ernsthaftigkeit zum Thema, vergebe ich dennoch 3 Sterne.