Schon der Klappentext löst bei mir Emotionen aus. Das Wort „Lieblingstochter“ macht schon zu Beginn stutzig und lässt die Eltern denkbar unsympathisch erscheinen. Ebenso eindrucksvoll wirkt auf mich die Ankündigung, dass am Ende nur der Leser die ganze Wahrheit erfährt. Warum nur wir?! So kontrovers die Vorankündigungen sind, um so normaler ist der Einstieg in die Leseprobe. Eine normale Familie, ein normaler Tagesbeginn. Doch ein Familienmitglied fehlt; Lydia. Und schon jetzt weiß der Leser mehr als die Familie selbst. Es ist bitter zu lesen, wie allmählich Unruhe am Frühstückstisch aufsteigt. Noch läuft der Tag halbwegs weiter in gewohnten Bahnen. Auch die alarmierte Polizei reagiert standardmäßig. Ein Zustand, der nicht so bleiben wird. Ihr geliebtes Kind, die Schwester ist tot. Und die Familie bleibt ratlos zurück.