Psychogramm einer Familie

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nadines_buecher Avatar

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Im Frühjahr 1977 verschwindet Lydia Lee, mittlere Tochter des chinesisch-amerikanischen College-Professors James Lee und seiner Frau Marilyn, jüngere Schwester von Nathan und ältere Schwester von Hannah. Nach und nach kommt ans Licht, dass Lydia ein geheimes Leben führte, die Familie Tochter und Schwester nur bruchstückhaft kannte. Ist sie am Ehrgeiz ihrer Eltern zerbrochen, denn wer bekommt schon Physik-Aufgaben neben die Frühstücks-Cornflakes gelegt? Hat ihr heimlicher Freund Jack, ein Junge aus der Nachbarschaft, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun? Denn außer ihm hatte Lydia scheinbar keine Freunde, man rief sie an, um die Hausaufgaben von ihr zu erfahren und sie notfalls von ihr abzuschreiben. Lydias Mutter ahnte schon als Lydia noch sehr klein war, dass sie Geheimnisse haben würde, denn plötzlich stand die Kleine in der Küchentür. Ohne dass die Mutter wusste, dass sie bereits stehen und laufen konnte. Wie der Vater seine Tochter sieht, wissen wir noch nicht genau. Hat er Affären mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen? Warum war seine Frau Marilyn vor elf Jahren ebenfalls verschwunden? Bruder Nathan, Harvard-Anwärter, wusste von Lydias Beziehung zu Jack. Schwester Hannah malt sich bereits aus, dass sie in den Mittelpunkt rücken würde, sofern die große Schwester nicht mehr auftauchen wird. Keiner teilt seine Ansichten mit dem Anderen in der Familie. Als im See eine Leiche gefunden wird, scheint zunächst offensichtlich, was mit der Nichtschwimmerin Lydia geschehen sein soll. Doch ist es so einfach? Interessant ist die Perspektive, dass nur wir Leserinnen und Leser erfahren sollen, wie Lydia ums Leben kam. Das Schilf auf dem Cover zeigt Lydias Perspektive aus dem See heraus, in dem man ihre Leiche fand. Dies passt zum Titel, der für eine Aussage von ihr steht, aber auch für die der anderen Familienmitglieder, die sich die ihnen bekannten Teile aus Lydias Leben nicht erzählen.