Unausgesprochene Dinge in einer amerikanischen Familie

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nordlicht Avatar

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Middlewood, Ohio im Jahr 1977: Das Leben einer ganz normalen amerikanischen Familie wird eines Morgens auf den Kopf gestellt, als die Eltern bemerken, dass die sechzehnjährige Lydia die Nacht nicht zuhause verbracht hat. Sie erscheint auch nicht zum Frühstück und taucht nicht im Unterricht ihrer Highschool auf.
Lydia ist nach Einschätzung ihrer Geschwister Nath und Hannah immer das Lieblingskind ihrer Eltern gewesen, trotzdem hat ihre Mutter Marilyn das Gefühl, ihre Tochter nicht sehr gut gekannt zu haben. Rückblickend hatte Lydia schon immer ihre Geheimnisse.
Marilyn bittet ihren Mann James, einen Professor für Geschichte am College, nach Hause zu kommen und das Ehepaar verständigt die Polizei. Die Polizisten sind nicht übermäßig beunruhigt, da Teenager ihrer Meinung nach öfter mal "ausreißen", doch die Gedanken des Bruders verdeutlichen dem Leser, dass es unter der glatten Oberfläche im Familienleben Unterströmungen gibt.
Lydia ist in der Schule eine ziemliche Einzelgängerin, sie hat(te) einen Freund, von dem die Eltern nichts wissen und hat ihre Eltern auch regelmäßig belogen. Die Mutter ist vor einigen Jahren verschwunden gewesen, was hat es damit auf sich? Nath überlegt, ob er den Eltern von Lydias Freund, der aus schwierigen Verhältnissen stammt, erzählen soll, Hannah traut sich nicht zu sagen, dass sie in der Nacht zuvor gegen 2.00 Uhr die Haustür gehört hat.
Am nächsten Tag wird ein führerlos auf dem See treibendes Boot gefunden und am übernächsten Tag Lydia selbst. Vermutlich - es ist das Ende der Leseprobe - ist sie tot.
Die Leseprobe hat mir gut gefallen, sie verspricht ein interessantes Bild auf die gesellschaftlichen Verhältnisse einer amerikanischen Kleinstadt in den 70er Jahren. Auch die leisen Andeutungen über die "Gruppendynamik" in der Familie Lee wecken die Neugier des Lesers. Dieses Buch würde ich gern weiterlesen.