Die Außenseiter

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
daphne1962 Avatar

Von

Celeste Ng, was ich Euch nicht erzählte, gelesen von Britta Steffenhagen

Celeste Ng ist eine amerikanische Autorin, deren Eltern aus Hongkong in die USA einwanderten. Sie arbeiteten als Physiker und Chemikerin. Auch in ihrem Debüt-Roman geht es um einen Chemiker. Zufall? Oder doch ein klein wenig autobiografisches?

Lydia ist tot. So wird der Leser schon sofort in die Familiengeschichte hinein katapultiert. Unveränderlich die Situation, denkt man. Aber dann wird
in kleinen Schritten die Geschichte zurück geblendet und auch in der
Gegenwart weiter erzählt, was nach dem Tod der so heiß geliebten
Lydia passierte. Es kann kein Selbstmord gewesen sein, so die Eltern
und Geschwister, aber Mord? Ein Unfall?

Diese Familie ist aber anders? Sie sind Außenseiter in ihrer Stadt. Chinesen. Wir schreiben das Jahr 1977 in Ohio . James Lee ist als illegal eingewanderter Chinesen in Amerika geboren. Eine schwierige Kindheit hat er hinter sich. Das wird sich natürlich im Leben mit seinen Kindern widerspiegeln.

Ich fand die Geschichte zartfühlend gelesen von Britta Steffenhagen, die Handlung ist schon sehr bedrückend, denn man bekommt einen so tiefen Einblick in die Familienmitglieder, das sie einen alle samt leid tun können. Einsam war Lydia, das steht schon mal schnell fest. Ihre Mutter hat
sie sehr unter Druck gesetzt, damit sie lernt und ihre Prüfungen besteht. Immerhin hat sie selbst diesen Weg nicht einschlagen können. Der Vater setzt seiner Lieblingstochter ebenfalls zu. Beliebt soll sie sein, Freunde finden. Jeder gaukelt dem anderen was vor, keiner sagt wirklich die
Wahrheit, was er denkt und wie es ist. Der Leser ist erschüttert, aber
es ist hörenswert/lesenswert, auf jeden Fall.