Gute Gesellschaftsstudie

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raschke64 Avatar

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Amerika in den 1970er Jahren. Eine Familie mit drei Kindern. Eines Morgens wird am Frühstückstisch die mittlere Tochter Lydia vermisst. Ist sie ausgerissen, wurde sie entführt? Die Polizei sucht sie und findet sie ertrunken im See. Mord oder Selbstmord?

Die Geschichte ist kein Krimi oder Thriller, wie man auf den ersten Blick denken könnte. Trotzdem ist sie spannend. Spannend, weil man wissen möchte, wie es dazu kam. Das Buch erzählt die Geschichte der Familie, die reichlich 20 Jahre früher begann. Die Mutter ist eine unangepasste junge Frau. Sie soll gemäß der damaligen Zeit gut heiraten. Doch sie will studieren und Ärztin werden. Dann lernt sie an der Universität ihren späteren Mann kennen. Er ist Amerikaner, doch stammt von chinesischen Einwanderern ab. Die Ehe ist für die damalige Zeit fast ein Skandal. Er bekommt nur in einer Kleinstadt Arbeit, sie schnell 2 Kinder und damit hat sich der Traum vom Studium erledigt. Sie bleiben immer Außenseiter und das bleibt auch bei ihnen Kindern so. So transportiert vor allem die Mutter ihre Träume auf Lydia und durch eine Verkettung unglücklicher Umstände wehrt diese sich nicht dagegen. Stattdessen hält sie eine Fassade aufrecht. Doch irgendwann funktioniert das Ganze nicht mehr.
Auch wenn sich das alles vor vielen Jahren zugetragen hat, ist vieles auch auf die heutige Zeit übertragbar. Wenn man nicht miteinander redet, entstehen viel zu viele Missverständnisse, falsche Entscheidungen und Fehler. Das Buch gibt viele Anregungen zum Nachdenken, aber dazu ist es noch eine gute Geschichte und gleichfalls gut lesbar.