Wie Ungesagtes gesagt wird

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evelynpagel Avatar

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Als ich die Leseprobe von Celeste Ng´s "Was ich euch nicht erzählte" gelesen habe, dachte ich, es handelte sich um eine Art Familienkrimi oder ein Thriller, da die große Tochter, Lydia verschwindet. Doch, als ich dann weiterlas, ging die GEschichte viel tiefer und spiegelt viele typische Familienmuster wider: Erwartungshaltungen, Wünsche und Träume der Eltern und der Druck, der auf den Schultern der Kinder lastet.

Jedes Familienmitglied wird in diesem Buch beschrieben und man versteht die Hintergründe, wer warum so ist, wie er ist. Daraus kann man eigentlich nur lernen, wenn man dabei ist, eine Familie zu gründen, oder den eigenen Familienzwist mal ins Auge fassen...

Mich hat "Was ich euch nicht erzählte" sehr bewegt und nachdenklich werden lassen. Die Story war sehr spannend, auch wenn sie in den USA der 70er Jahre spielt, ist das Thema heute noch allgegenwärtig.

Inhalt, Klappentext:

Eine Kleinstadt in Ohio, ein Haus, ein See - ein junges MÄdchen wird vermisst. Der Junge, der es wohl zuletzt sah, schweigt.
Das MÄdchen heißt Lydia Lee, entstammt einer amerikanisch-chinesischen Familie: drei Kinder; der Vater Einwanderer der zweiten Generation, Wissenschaftler, Universitätsdozent; die Mutter, Amerikanerin, einst angehende Medizinerin, hat sich für die Familie und gegen den Beruf entschieden. Lydia ist das Lieblingskind iherer Eltern, ernsthaft, freundlich, verantwortungsbewusst, eine gute Schülerin. Als sie eines Morgens nicht am Frühstückstisch erscheint, weist zunächst nichts hin auf schwelende Konflikte oder gar auf eine Tragödie.
Celeste Ng interessiert jedoch gerade dieses nichts: das Ungesagte in einer augenscheinlich intakten Familie, das Verborgene, das einen unhörbaren Grundton erzeugt. Die Autorin legt innere Wirklichkeiten frei und entfaltet eine Geschichte, in der es weniger darum geht, was geschehen ist - warum es geschehen ist, das ist die Frage.

Ein fesselndes, eindringliches Familienporträt, das zeigt, wie Mütter und Töchter, Väter und Söhne, Frauen und Männer immer wieder darum ringen, einander zu verstehen.

Buchrücken:

Ein junges MÄdchen wird vermisst.

"Ein literatischer Thriller in klarer und funkelnder Prosa." (Claire Fallon, Huffington Post)

"Brillant erzählt Ng von den Verheerungen, die Eltern ihren Kindern und einander zufügen können." (Mark Lawson, The Guardian)

"Ganz allmählich entsteht das eindrückliche und bewegende Bild einer Familie, die mit ihrer gesellschaftlichen Position hadert, und darüber hinaus das eines jungen Mädchens, das hofft, diesen Kampf zu gewinnen." (Alexander Chee, The New York Times)