Fesselnde Lebensgeschichte

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ada2011 Avatar

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Mimo, Michelangelo Vitaliani ist dabei, sein Leben in einem Kloster zu beenden, in dem er bereits 40 Jahre lebt. Er ist über 80 Jahre alt und blickt auf ein sehr außergewöhnliches, spannendes und arbeitsreiches Leben zurück. Und an dieser Rekapitulation lässt uns Mimo teilhaben.
Er hat sich zum überaus erfolgreichen Bildhauer hochgearbeitet, das Talent hatte sich wahrscheinlich von seinem Vater vererbt, der leider früh verstarb. Seine Mutter schickte ihn zu einem Bekannten, auch Bildhauer, der der Familie noch etwas schuldig war.
Leicht hatte es Mimo nie. Er war erst 12 Jahre alt und der Bildhauer mochte ihn nicht, war eifersüchtig auf sein Talent.
Mimo lernte die reiche Tochter der Orsinis Viola kennen. Diese eröffnete ihm eine ganz neue Welt der Bildung, aber auch der Täuschung. Viola war in seinem Alter. Ihr Traum vom Fliegen brachte ihr böse Verletzungen ein. Gemeinsam mit Mimo und einem anderen Jungen aus dem Dorf bastelten sie an einem Fluggerät.
Wichtig zu erwähnen ist, dass Mimo kleinwüchsig war und deshalb sehr zu kämpfen hatte, um sich zu behaupten, in jeder Beziehung.
Mimo und Viola wurden später getrennt. Mimo arbeitete in vielen großen Städten. Er wurde immer besser. Kirche und gut betuchte Familien gaben ihm Aufträge der Bildhauerei.
Nicht so gut gefallen hat mir die Bedienung des Klischees, dass kleinwüchsige Menschen immer unbedingt beim Zirkus landen müssen. So erging es auch Mimo eine Zeit und natürlich trotz der Klugheit war er der Feierei und dem Alkohol und später auch Drogen nicht abgeneigt. Er fing sich aber immer wieder.
Dieses Buch hat mich zunehmend begeistert. Besonders die wechselvolle Freundschafts- und Liebesgeschichte zwischen Mimo und Viola ist interessant, aber auch die Entwicklung Mimos ist wirklich super dargestellt, Rückschläge kann man gut nachvollziehen und man wünscht ihm ständig Erfolg und freut sich oder leidet mit ihm.
Die gut 500 Seiten haben sich unbedingt gelohnt und der Prix Goncourt für dieses Buch ist wohl verdient.