Poetischer Roman über einen Bildhauer und eine Adlige im damaligen Italien

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kitkat Avatar

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Jean-Baptiste Andrea entführt mit erzählerischer Kraft in das Italien zu Beginn des 20. Jahrhunderts und erzählt vor dem Hintergrund bewegter historischer Zeiten eine berührende Geschichte von Freundschaft und Liebe zwischen zwei Menschen, die äußerst unterschiedlich sind. Mimo, ein kleinwüchsiger und aus ärmsten Verhältnissen stammender Mann, möchte in gesellschaftlich schwierigen Zeiten aufstreben und wird trotz aller Widrigkeiten ein berühmter Bildhauer. Viola - klug, intelligent und rebellisch - entstammt einer adligen Familie und möchte ihrer Rolle als Frau mehr Bedeutung zuschreiben. Ihre Wege kreuzen sich erstmals in der Kindheit und seitdem immer wieder im Verlauf ihrer beiden Leben. In ihren Kämpfen, sowohl persönlich als auch gesellschaftlich, treffen die beiden immer wieder aufeinander und schaffen es trotzdem nicht, sich gegenseitig gehen zu lassen. Für beide stehen die Zeiten im damaligen Italien schlecht, die Hauptfiguren sind in ihrer Entwicklung weiter als die damalige Gesellschaft.
Beim Lesen taucht man unmittelbar in die Atmosphäre der Zeit ein und spürt nicht nur die persönliche Geschichte von Mimo und Viola, sondern auch den Wandel einer ganzen Epoche. Allerdings zieht sich der Roman mit über 500 Seiten an vielen Stellen etwas in die Länge. Weiterhin ist der Roman aus der Perspektive von Mimo geschrieben, womit die Geschichte sich viel um seine künstlerische Entwicklung und seinen Werdegang handelt, sowie wie er die Dinge erlebt und beobachtet. Die Figur Viola und deren wahren Gefühle, Charaktereigenschaften und Erlebnisse bleiben dadurch auf Distanz oder sogar verborgen.
Es ist ein poetischer Roman, der über das Streben nach Liebe, Freiheit und Selbst-verwirklichung handelt und über das Überwinden von Grenzen, sowie darüber, wie Kunst das Leben verändern kann.