Wenn Kunst zur Sprache des Herzens wird

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Mit „Was ich von ihr weiß“ legt Jean-Baptiste Andrea einen feinfühligen, poetischen Roman vor, der weit über eine einfache Liebesgeschichte hinausgeht. Es ist ein Werk über Erinnerung, Kunst und die tiefe Sehnsucht nach Erlösung – erzählt aus der Perspektive eines alten Mannes, der auf ein bewegtes Leben zurückblickt.
Im Mittelpunkt steht Mimo, ein berühmter Bildhauer, der im hohen Alter auf die Geschichte seiner großen Liebe zurückblickt – eine Liebe, die ihn geprägt, inspiriert und nie ganz losgelassen hat. Die Frau, von der er erzählt, bleibt lange geheimnisvoll – ein Schatten aus der Vergangenheit, dem der Leser mit jeder Seite näherkommt. Andrea verwebt Vergangenheit und Gegenwart so kunstvoll, dass die Grenzen zwischen Erinnerung und Gegenwart zu verschwimmen scheinen.
Jean-Baptiste Andreas Sprache ist zurückhaltend und doch voller Poesie. Er schafft es, die inneren Welten seiner Figuren mit wenigen, treffenden Sätzen zu öffnen. Besonders beeindruckend ist, wie viel Gefühl zwischen den Zeilen mitschwingt – oft sagt das, was nicht ausgesprochen wird, mehr als das, was gesagt wird.
Der Roman thematisiert nicht nur die Macht der Kunst, sondern auch die Themen Schuld, Verlust und die Frage, wie sehr ein Mensch durch seine Vergangenheit geformt wird. Dabei bleibt „Was ich von ihr weiß“ nie pathetisch – im Gegenteil: Es ist gerade die leise Melancholie, die den Ton des Romans so eindringlich macht.
„Was ich von ihr weiß“ ist ein stilles, wunderschön komponiertes Buch, das lange nachhallt. Es ist ein Roman für Leserinnen und Leser, die sich auf leise Zwischentöne einlassen können und Freude an literarischer Tiefe und emotionaler Wahrhaftigkeit haben. Ein echtes Kleinod.