Für immer jung und frei ?!

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leseclau Avatar

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Freya liebt ihr Leben in Hamburg, ihren hippen Job, ihre Freiheit mit sicherem Hafen Thorsten. Zumindest oberflächlich betrachtet ist alles so, wie sie es sich wünscht. Doch die Fassade beginnt zu bröckeln, als die Welt um sie herum sich verändert. Die beste Freundin schwanger, der Freund möchte eine Familie gründen, im Job wird es schwierig. Fast krampfhaft wehrt sich Freya gegen die Entscheidungen und Veränderungen, die sich plötzlich in ihr Leben drängen.

Und so flüchtet sie in ihre alte Heimat. Doch auch da stehen Veränderungen an, die sie gar nicht akzeptieren möchte. Und da ist Chris, der Mann, den sie in ihrer Jugend so geliebt hat! Und nach und nach, ganz langsam, erfahren wir Geschichten aus dieser Jugend, scheinbar unbeschwert und doch so prägend. Freya erkennt, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen muss, um im hier und jetzt glücklich zu werden. Dies ist ein schmerzhafter Prozess.

Ich mag Freya. Sie lebt diesen unendlichen Egoismus der Jugend aus. Ich fühle mich beim Lesen in die Schul- und Studentenzeit zurückversetzt. Das Buch ist einfach sehr lebendig geschrieben. Und ich kann den Veränderungsprozess gut nachvollziehen, wie schmerzhaft es ist, alte Wunden aufzureißen und wie befreiend, wenn alte Freunde plötzlich wieder zu Freunden und Partnern werden.
Das Buch ist überwiegend aus der Perspektive von Freya geschrieben. In der Vergangenheit kommt auch Chris in der Ich-Perspektive zu Wort. Dadurch bin ich als Leser Freya ein Stück voraus und hoffe, dass sie Chris noch verstehen lernt. Auch dieser Perspektivwechsel macht das Buch lebendig.

Insgesamt also eine richtig gute Unterhaltung, die an einigen Stellen durchaus zum Nachdenken über das eigene Leben anregt.